Zeichen und Wunder

KW 17-22: Der Anfang vom Ende

24.04.2017 – 04.06.2017

Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Fa. Klotz hat in KW 22 damit angefangen den Arbeitsraum wieder auszuheben und Drainage und Dämmung rückzubauen, damit dann ab KW 23 die Mängel am Keller behoben werden können.

Süd + West aufgebaggert und rückgebaut Westeite aufgebaggert und rückgebaut Lichthof aufgebaggert und rückgebaut Wiedersehen mit dem Baustellenklo

Es besteht also noch Hoffnung, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft wirklich in unserem Haus wohnen werden…

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Unabhängig davon, haben sich auch im Inneren des Hauses wieder ein paar Kleinigkeiten getan:

  • Wir haben alle Sockelleisten im EG und OG angeschraubt und die Schraubenköpfe alle mit weißer Farbe übermalt.
    Sockelleisten verschraubt und bemalt Sockelleisten verschraubt und bemalt
  • Unsere Schiebetüre aus Glaselementen haben wir zwischen Flur und Wohnzimmer eingebaut. Gekauft haben wir sie bei Metallbau Heuser und bis auf ein kleines Problemchen mit dem Griff, passte alles perfekt! Hr. Heuser war supernett, responsive und leistete sogar noch telefonischen Kundensupport.
    Glasschiebetür
  • Im EG Bad haben wir unsere Duschkabine eingebaut.
    Duschkabine komplett eingeklappt Duschkabine teilweise eingeklappt Duschkabine geschlossen
  • Im Wohnzimmer steht auch unser erstes Möbelstück. Mit 10 Wochen Lieferzeit hatten wir eigentlich erwartet, dass unsere neue Couch als eines der letzten Teile ins Haus kommt. Dass sie der erste Einrichtungsgegenstand sein würde, konnten wir damals noch nicht ahnen…
    Das erste Möbelstück
  • Wir haben unsere Treppe in den Dachspitz bei www.raumspartreppen.net bestellt. Passend zu unserer Haupttreppe mit weißen Wangen, Geländerstäben aus Edelstahl und den Stufen und Handlauf in Eiche.
    Raumspartreppe Eichsfeld Raumspartreppe 1/2 gewendelt

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Unser Haus im Zeitraffer

Wir haben das lange Wochenende (Allerheiligen ist ein Feiertag in Baden-Württemberg) genutzt, um endlich unser Hausbauvideo so zu verkleinern, dass es zumutbar ist es hier zu posten. Wahrscheinlich ist es aber immer noch viel zu lang für die Meisten…

Es zeigt die Errichtung unseres Hauses und Dachstuhls am 11. und 12. Oktober 2016 und ist etwas mehr als 15 Minuten lang.

 

Es war für uns ein wundervolles Ereignis und wir selbst haben uns das Video schon mehrere Male angesehen, weil am Hausstelltag selbst einfach alles so schnell geht und man gar keine Zeit hat richtig zu realisieren, dass hier gerade UNSER Haus entsteht. 🙂

Von fliegenden Wänden und Decken und frierenden Bauherren…

Um nicht zu lange Spannung aufzubauen:
Das Haus steht und ist dicht und wunderschön und von Außen sieht es eigentlich schon aus, als könnten wir einziehen. 😉

Von Außen fast fertig
Dachziegel drauf, Dachrinnen dran, Kellerfenster drin… was will man mehr?


Dienstag, 11.10.2016

Der große Tag, auf den wir nunmehr Jahre hingearbeitet haben, ist gekommen: Unser Haus wird gestellt!

Als wir um 07:15 Uhr auf unserer Baustelle ankommen, parkt gerade der erste LKW in unsere Straße ein und der Kran wird aufgerichtet. Wie befürchtet ist die Kreuzung ganz schön eng und die LKW-Fahrer müssen mächtig rangieren, dass sie überhaupt rein kommen. Toll finden wir, dass die LKW-Fahrer eine Fernbedienung haben, mit der ein zweiter Mann die Hinterachse des Laders unabhängig von der Vorderachse steuern kann. Nur so ist es überhaupt nur möglich, dass die Ladung in unsere Straße kommt. Auf unserem mittlerweile lieb gewonnenen Humushaufen stellen wir die Kamera auf, die unsere Hausstellung im Zeitraffer dokumentieren soll (Video folgt) und begrüßen den Stelltrupp, der bereits dabei ist die Kellerdecke auszumessen und die Position unserer Wände aufzumalen. Diesmal ist nichts zu kurz oder lang; unser Haus kann gestellt werden.

Wir sind in solch einem Freudenrausch, dass uns sogar egal ist, dass nun doch die “falsche” Dachziegelfarbe geliefert wurde (wir hatten doch noch kurzfristig von “neurot” auf “ziegelrot” umgeschwenkt) und dass die Dachziegel wie der Schornstein auf dem Nachbargrundstück liegen… Und auch der Nieselregen kann uns erstmal nicht die Laune verderben, auch wenn wir schnell aus unseren Gummistiefeln wieder in richtige Schuhe wechseln, weil unsere Zehen kurz vor dem Erfrierungstod stehen.

Um 08:20 Uhr wird die erste Wand gestellt. Die Westwand mit den vielen großen Fenstern. Gehalten wird das Ganze von einer einzigen Stütze, alle folgenden Wände werden nur noch mit den vorhandenen Wänden verschraubt. Zehn Minuten später steht die Südwand, es folgt die Nordwand mit dem Balken für das Carport und dann die ersten Innenwände für unser zusätzliches Zimmer im EG und der Durchgang ins Wohnzimmer. Die Wände für den Erker wurden quer gefertigt und transportiert, weil sie über 1,5 Stockwerke gehen und müssen vor dem Stellen erst aufgerichtet werden. Die vordere Erkerwand mit dem Fenster nimmt dabei etwas Schaden an der rechten unteren Ecke, der Stelltrupp versichert uns aber, dass das alles wieder repariert wird, bevor der Außenputz drauf kommt. Als nächstes fliegt die Küchenrückwand an ihren Platz, gefolgt vom Eingang in unser Duschbad und der Wand zwischen Küche, Flur und Kamin. Über diese Wand freuen wir uns besonders, weil uns diese in Zusammenarbeit mit dem Kamin ja besonders viele Schwierigkeiten bereitet hat. Als letztes folgt die Wand mit der Haustüre und wir freuen uns schon, dass wir zum ersten Mal unsere Haustür aufschließen können – wenn auch nur eine Bautüre – aber dann hat sie der Stelltrupp schon offen. Jetzt ist es 10 Uhr, das EG steht komplett und unsere Familie trifft auf der Baustelle ein. Jetzt werden noch die Vorwände für die Unterputzspülkästen ins Haus gehoben. Mit dem zweiten wissen sie nicht so recht wohin, weil wir im OG ja keinen haben. Julia kann sie aufklären, dass der in den Keller kommt.

Untermörtelung Die erste Wand Die zweite Wand Haus wird verschraubt Sieht aus wie eine Waffe... Unsere Haustür

Der erste LKW macht sich wieder auf den Weg, oben auf der Hauptstraße wartet bereits der nächste. Ein paar Mal haben wir Angst um die Straßenlaterne und um Nachbars Auto in der Einfahrt. Vor dem zweiten LKW kommt aber erst noch der Gerüstbauer und läd seine Teile ab.

Der Stelltrupp gönnt sich eine kurze Pause und genießt den Kaffee und den Hefezopf, den wir ihnen mitgebracht haben und wir nutzen die Chance, um unser Haus selbst einmal zu betreten. Wir sind begeistert und es ist total egal, dass momentan noch blauer Himmel über unseren Köpfen sichtbar ist. Irgendwie haben wir nicht das Gefühl, dass wir zum ersten Mal in diesem Haus stehen, sondern als würden wir einen alten Bekannten wiedersehen. Wohn-Esszimmer und Küche wirken schon jetzt größer, als wir erwartet haben. Auch mit dem Flur und dem Duschbad sind wir zufrieden. Das zusätzliche Zimmer im EG ist mit seinen 10m² ist schon sehr klein, aber das wussten wir ja und es wird ausreichen. Die Eingangsschwelle mit ihren 100cm ist noch etwas zu hoch für Julias Vater und er fällt als Begrüßungsgeschenk mit der Tür ins Haus und liegt erstmal flach in unserer Diele. Weder Haus noch Vater ist etwas passiert, aber an die Situationskomik dieses Moments werden wir uns vermutlich noch lange erinnern.

Unsere Diele Zum ersten Mal in unserem Wohnzimmer Angereiste Zuschauer

Während der Stelltrupp Folie oben auf die Wände tackert, wird rund herum das Gerüst aufgebaut. Der Gerüstbau im OG und das Stellen der ersten Deckenelemente läuft parallel. Gegen 13 Uhr wird das erste Deckenelement gelegt. Für das Teil, das unseren Flur überspannt, muss die Motorsäge eingesetzt werden – frei nach dem Motto “Was nicht passt, wird passend gemacht”. Irgendwie komisch ist es aber schon, wenn jemand mit der Kettensäge an deinem schönen, neuen Haus herumsägt, aber das gehört wohl so… Die Folie, die zuvor auf die Wand getackert wurde, wird nun um die Decke herum hochgeklappt und dort nochmal festgetackert.

Das EG steht Deckenteil Einer unserer Stahltäger Deckenteil Nachbars Grundstück ist voll okkupiert Die Decke wird verschraubt

Zwischenzeitlich wechselt nochmal der LKW und die Wände für das OG werden angeliefert und weitere liebe Zuschauer treffen ein. Gegen 14:20 Uhr werden dann die ersten OG-Wände gestellt. Zuerst die Kniestockwand im Westen – die ganz schön hoch ist – dann die Wand im Osten mit einem komischen Ventilator in einem der Fenster (mittlerweile haben wir geschlussfolgert, dass der für den Blower-Door-Test sein muss). Es folgen die Innenwände und die Südwand, die wir bereits im Werk kennengelernt haben. Als letzte Wand wird eine Kniestockwand über dem Eingang gesetzt. Zwei Stunden später steht da dann ein fertiges Haus. Okay, unser Dachspitz und das Dach fehlt schon noch…

Das OG wird gestellt Schwebende Wände

Der letzte LKW für heute macht sich auch auf den Weg nach Hause. Während der Stelltrupp noch ein paar Fenstergriffe anbringt, die Bauchbinde dämmt und den Balken für unsere Terrassenüberdachung einbaut, machen sich Felix und sein Vater daran die vielen Nägel aus dem Abfallholz zu ziehen, damit wir es aufräumen können.

Der Stelltrupp geht um 18:30 Uhr in den wohlverdienten Feierabend und wir klettern noch hoch ins OG und freuen uns über unser schönes Haus. Wir haben alles richtig gemacht und haben wieder das Gefühl, dass es die ganze Mühe wert war!

Blick in die Diele Die glücklichen Bauherren Blick von der Galerie

Mittwoch, 12.10.2016

Pünktlich zum Sonnenaufgang über Hailfingen und der Einfahrt des nächsten LKWs in unsere Straße sind wir wieder vor Ort und stellen unsere Kamera auf. Die Mittelpfetten werden gesetzt und wir stellen fest, dass unser Dachüberstand wohl zu kurz für sichtbare Pfettenköpfe ist; die Mittelpfetten schließen mit der Hauswand ab. Egal… Schon ein Holzteil weniger, das man pflegen muss… Für das erste Deckenelement für den Spitz fehlen dem Capo zuerst die Pläne, so dass es einen Moment dauert, bis es gesetzt werden kann. Nachdem alle Deckenteile liegen, wird die ungeliebte Stütze hinter dem Treppenloch angebracht und die Firstpfette darauf und auf die Wände gelegt. Obendrüber kommen dann noch die Mini-Giebeldreiecke, die wir auch im Werk gesehen hatten. Parallel wird die Bauchbinde mit Dämmmaterial verblendet.

Unser Balken für die Terrassenüberdachung und Dämmung Felix hat sich heute optisch den Handwerkern angepasst Dachspitzboden Dachspitzboden Unsere Decke wird an die richtige Stelle geschlagen Dämmung für die BauchbindeBauchbinde wird gedämmt Dachspitzwand Unsere Firstpfette Firstpfette wird auf die Stütze gesteckt Das oberste Giebeldreieck wird montiert Stolze Bauherrin

Wieder wird alles verschraubt und weiter geht es mit den Dachelementen. Weil die Gerüstbauer das Gerüst beim Erker aber zu nah ans Haus gebaut haben, ist nach zwei Deckenteilen erstmal wieder Schluss. Kurzerhand baut der Stelltrupp das Gerüst selbst zurück, damit es weiter gehen kann. Auf der linken Erkerseite reicht der Rückbau aber nicht. Das Gerüst wird gebraucht um drauf zu stehen, aber das Dach passt nicht darüber. Beim Anblick der Flex hat Julia schon Angst, dass nun ihr Dach leiden muss, weil die Gerüstbauer zu unfähig waren, aber weit gefehlt: Das Gerüst muss daran glauben und wird einen Kopf kürzer gemacht.

Mal kurz 1/8 Dach Irgendwie ist hier das Gerüst im Weg Letztes Teil fürs Westdach Nach dem Gerüstrückbau passt es hier jetzt gerade so Das Gerüst stört, also muss es weichen Das letzte Dachteil

Während die letzten Dachelemente gelegt werden, rüstet sich Felix mit Schmierseife und Hochdruckreiniger aus, um im Keller die Wände vom Schalungsöl zu reinigen, damit wir am Wochenende den Technikraum steichen können. Julia bleibt als Dokumentationsbeauftragte zurück und schießt weiter Fotos der Dachmontage. Um 13 Uhr ist das Dach zu und auch die Durchgänge für die Dachfenster und den Schornstein geschaffen. Jetzt wird es besonders spannend: Wird unser Sorgenkind – der Schornstein – problemlos reinpassen? Wir dirigieren noch schnell das Putztürchen auf die richtige Seite und staunen dann nicht schlecht, wie der dreiteilige Schornstein einmal komplett durch’s Haus navigiert wird. Er passt wie angegossen und wir sind mächtig stolz. Noch mehr, als uns der Capo danach sagt, dass er so einen Schornstein noch nie gehabt hätte, bei dem in jedem Stockwerk eine andere Wand an den Schornstein grenzt, die meisten Leute würden ihn einfach nur in eine Ecke setzten und man käme kaum ran, um eine Schraube rein zu drehen.

Schornstein wird gesetzt Ein Schornstein schwebt durchs Haus

Gegen 15 Uhr machen die Handwerker eine Pause und wir wollen sie mit unserem am Vorabend speziell für sie gekochten Chili verwöhnen, weil sie – laut eigener Aussage – Fleischkäse auf jeder Baustelle bekommen… Leider haben wir ein paar technische Schwierigkeiten mit der Erwärmung des Chilis und der Haussegen hängt danach erstmal schief. Indessen machen wir uns daran, mal kurz das Ortgangblech anzubringen – unsere erste Eigenleistung. Keitels Preis dafür ist uns einfach viel zu teuer und wir haben uns darauf hin das Blech einfach selbst im Internet besorgt. Fertig gebogen ist es für handwerklich begabte Menschen wirklich ein Leichtes dieses auf das Windbrett zu schieben und fest zu nageln. Weil das Chili auch nach 30min immer noch kalt ist, essen die Handwerker dann doch einen Fleischkäse und fangen an weiter zu arbeiten. Dort, wo das Ortgangblech bereits angenagelt wurde, legen sie die Ortgangziegel. Nach 1h sind alle Bleche bis auf die am Erker angebracht. In diesen 1h haben wir durch Eigenleistung quasi 1000€ gespart. Nachdem das Gerüst noch etwas zurück gebaut wurde, bringt Felix dann auch am Erker die Ortgangbleche an.

Hand in Hand mit dem Stelltrupp Ortgangbleche anbringen Anschrägen der Bleche, damit sie sich überlappen können Felix und Julias Vater montieren die letzten Ortgangbleche Felix bringt das Ortgangblech am Erker an

In einer Windeseile deckt der Stelltrupp noch die westliche Dachseite und baut das Dachflächenfenster ein. Wir essen zwischenzeitlich auch mal einen Fleischkäse und kosten vom mittlerweile warmen Chili. Um 18:45 Uhr macht der Stelltrupp dann auch Feierabend und isst aus Erbarmen noch etwas von unserem Chili und trinkt ein Bier. Sogar einen Richtspruch bekommen wir um 19:30 Uhr noch, allerdings nur von der untersten Gerüstebene, weil es schon so dunkel ist. Als es heißt, dass das Schnapsglas zerbrechen muss, um zukünftig jeglichen Schaden vom Haus abzuwenden, ahnt Julia schon, dass sich die Elementarschadenversicherung gelohnt hat. Für Julias massives Glas ist die Höhe von 2m einfach nicht ausreichend um zu zerbrechen. Felix schafft es dagegen. Felix Haushälfte wird also zukünftig vor Schaden bewahrt, während wir für Julias Hälfte die Versicherung haben.

In Windeseile werden die Dachziegel verteilt Public Viewing Westseite eingedeckt und Dachfenster montiert Felix simuliert underen Kamin Die Bauherren Das Unglücksglas


Donnerstag, 13.10.2016

Der Ernst des Lebens holt uns wieder ein; unsere Urlaubstage auf der Baustelle sind vorbei und wir müssen wieder zur Arbeit. Felix musste sogar noch am Mittwoch Abend nach dem langen Tag aufgrund einer Konferenz nach Düsseldorf fahren, uns lange über unser Haus freuen konnten wir uns also leider nicht.

Julia fährt nach der Arbeit nochmal beim Haus vorbei uns ist ganz überrascht den Stelltrupp noch vorzufinden, da sie am Vortag angekündigt hatten nicht so lange vor Ort zu sein. Sie “räumen gerade ihr Auto auf”, weil sie am Freitag ein neues bekommen sollen und die letzten Dachziegel werden gelegt. Julia ist ganz begeistert, dass die Baustelle besenrein ausgefegt wird und aller Müll bereits in Säcke verpackt ist. Außerdem war wohl “der Rentner, der als Hobby Kellerfenster einbaut” da und hat unsere Schaufenster im Keller eingebaut. Auch der Flaschner ist da gewesen und hat die Regenrinnen angebracht und den Schornstein verkleidet. An unserem Ortgangblech hatte er wohl auch nichts zu bemängeln.

Blick ins OG durch die Galerie Dachrinne Zimmer OG Dachspitz Flur OG

Julia verlässt an diesem Abend sehr glücklich und zufrieden die Baustelle und hat das Gefühl, dass die Jungs wirklich super Arbeit geleistet haben und freut sich, dass es in den vergangenen Tagen keinerlei Grund gab sich aufzuregen…

Trivia:
Unser Haus wurde vom Stelltrupp eines Subunternehmens aufgestellt, der wirklich ganz klasse Arbeit geleistet hat! Keitel hat auch eigene Stelltrupps, die aber wohl hauptsächlich die größeren und komplizierteren Häuser aufbauen. Für alle anderen Bauvorhaben gibt es mehrere Subunternehmen, die z.B. auch Häuser für Weber, Fingerhaus, Lux und Co. aufbauen. Fanden wir eine ganz interessante Information…

Freitag, 14.10.2016

Von unseren Eltern erfahren wir am morgen, dass die Gerüstbauer da sind und das Gerüst verkehrssicher umbauen. Leider ist es bei unserem Stelltrupp am Vorabend nicht beim reinen “Aufräumen des Autos” geblieben, sondern man hat die Gelegenheit gleich mal genutzt das Auto zu entrümpeln und alles, was man nicht in den neuen Wagen umziehen möchte, unserer Entsorgung zu überlassen. Das enttäuscht und ärgert uns sehr, weil sie wussten, dass der Baumüll auf unsere Kosten entsorgt wird und wir die Mülltrennung in Eigenleistung übernehmen. Uraltes verrostetes Werkzeug (teilweise von Firmen, die gar nicht mehr existieren), kaputte Schuhe und Jacken, Töpfe, Tassen und kaputte Werkzeugkoffer gehören unserer Meinung nach nicht zu der Art Müll, die normalerweise auf einer Baustelle anfallen und in unseren Zuständigkeitsbereich fallen… Aber auch sonst ist in den drei Tagen wirklich sehr viel Müll angefallen, Pappe, Folie und Styropor und sehr viel Holz. Unser Hänger ist quasi fast voll… Außerdem ist unsere Kaffeemaschine, die wir in ihrer Obhut gelassen haben, leider kaputt gegangen. Das ist kein Problem; sie war alt und sowas passiert schon mal; aber wir hätten es schön gefunden, wenn das am Donnerstag Abend, als Julia vor Ort war, mal einer erwähnt hätte. Dafür ist der Kaffee und unser Spülmittel verschwunden. Sehr schade, da das unsere Beigeisterung über die tolle Arbeit der Jungs doch ein wenig dämpft.
Wir lassen uns davon aber nicht die Freude verderben!

Der fertige Keller

Der “Patchwork”-Keller

Bevor wir berichten, was sich in der vergangen Woche auf unserer Baustelle abgespielt hat, möchten wir an dieser Stelle betonen, dass das Krisenmanagement von Fa. Klotz und Fa. Keitel sehr gut war und man schnell eine Lösung für uns gefunden hat und diese dann auch, ohne den Zeitplan zu gefährden, ausgeführt hat. Klar ist es für uns sehr ärgerlich, dass ein derartiger Fehler überhaupt passiert, aber vollständig schützen kann man sich vor so etwas nicht.


Montag, 26.09.2016

Um kurz nach 8 Uhr trafen wir auf der Baustelle ein und nahmen freudig zur Kenntnis, dass bereits der Autokran aufgestellt wurde und auch der LKW der Fa. Kemmler, der die Betonfertigteile und unsere Kellertreppe anlieferte, schon bereit stand. Die Mitarbeiter der Fa. Klotz deckten die Bodenplatte ab und vermaßen sie, um dort die richtige Position der Wände anzuzeichnen. Kurz darauf kam ein weiterer LKW und fragte, wo er denn unsere Heizung und den Speicher, etc. abstellen solle. Glücklich war keiner darüber, dass diese jetzt schon zugestellt wurden – es gab ja noch gar keinen Keller, in dem man sie stellen konnte – aber sie mussten ja rein, bevor die Decke drauf kommt und da das ja alles am heutigen Tag passieren sollte, wurden die Paletten erstmal an der Straße abgestellt.

Gegen 9 Uhr wunderten wir uns dann schon, warum der Stelltrupp nun schon zum fünften oder sechsten mal die selbe Bodenplattenseite vermaß und ratlos auf die Pläne starrte. Wir wurden dann auch eingeweiht: Unsere Bodenplatte war 20cm zu kurz. Wer sich erinnert: Unser Vermesser hatte sich ja auch um 40cm vermessen. Nun der Kellerbauer um 20cm… Ein Zufall?

Nun sind 20cm ein Maß, das man nicht mehr einfach so ausgleichen kann. Die Bodenplatte enthält ja Armierung und ein Fugenblech, das für die Dichtheit des Kellers sorgen sollte. Bei 20cm wäre unsere westliche Kelleraußenwand bereits auf der Dämmung gestanden. Der Stelltrupp selber (bis auf einen Mitarbeiter ein komplett anderer als der, der die Bodenplatte vermessen und gegossen hatte), war selbst fassungslos darüber, dass ein derartiger Fehler passieren kann und dementsprechend nicht besonders gut auf ihre Kollegen zu sprechen.

Die zu kleine Bodenplatte Planung vs. Realität

Wir telefonierten mit unserem Bauleiter bei Keitel und schilderten ihm das Problem. 30min später wurden wir von ihm, der Geschäftsleitung von Keitel, der Geschäftsleitung von Klotz und der Bauleitung von Klotz zurück gerufen und folgende Lösungsvorschlage angeboten:

  1. Verlängerung der Bodenplatte um 20cm – sofern von Statiker und uns freigegeben.
  2. Kompletter Abriss der Bodenplatte und Neuerstellung (wobei dies natürlich von Klotz nicht favorisiert und als unverhältnismäßig bezeichnet wurde und nur die letzte Möglichkeit darstellte, sollte eine Verlängerung statisch nicht möglich sein).

Wir haben uns dann Rat bei unserem Bausachverständigen beim VPB geholt (Anm. der Redaktion: Rückwirkend würden wir in einen staatlich vereidigten Gutachter der IHK investieren), der uns bestätigte uns, eine Verlängerung der Bodenplatte – sofern richtig ausgeführt – auch bei einer Bodenplatte aus WU-Beton bedenkenlos möglich ist und wir – sofern Klotz einer Gewährleistungsverlängerung zustimmt und der Statiker sein okay gibt – diese Lösung annehmen können. Mittlerweile war es 10 Uhr. Der Kran stand da. Der LKW mit den Kellerteilen stand da. Der Stelltrupp war da. Aber getan werden konnte nichts, weil ja keiner wusste, wie es nun weiter gehen soll. Nun trafen auch Julias Eltern auf der Baustelle ein und erfuhren von der “Situation”.

Bauaufsicht Gute Miene zu bösem Spiel

Zwei Stunden später hatte der Statiker dann auch seine Berechnungen beendet und beschlossen, dass unser Haus auch mit einer verlängerten Bodenplatte nicht einstürzen wird… zumindest nicht innerhalb der Gewährleistungsfrist… 😉
Der Stelltrupp began also mit dem Stellen der ersten Wände – dort, wo es eben ging… Dort, wo die Bodenplatte zu kurz war, wurde das Fugenblech eingeflext. Gegen 15 Uhr wurden die ersten Innenwände gestellt. Zum Schluss wurde noch die Wärmepumpe und der Speicher in den Keller gehoben und um 16 Uhr konnten wir zum ersten Mal einen Fuß in unseren Keller (ohne Decke und ohne Westwand) setzen.

Die erste Wand steht... über... Die erste Wand steht Erkerwand Erkerwand "Schaufenster" InnenwändeLöcher für Treppe Zimmer im UG Kellerflur Kellerflur Der halbe Keller

Dienstag, 27.09.2016

Am frühen Morgen tobte im Großraum Stuttgart ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Sturmböen und teilweise Überschwemmungen, so dass es für uns fast an ein Wunder grenzt, dass es in Hailfingen kaum geregnet hat und ab 8 Uhr die Sonne schien. Ein wenig Glück ist uns also doch noch vergönnt.

Da wir die Bodenplattenverlängerung minutiös dokumentierten, mussten die Bauarbeiter ertragen, dass ganztätig jemand hinter ihnen stand und jeden Fingerstreich fotografierte. Bauherr zu sein ist ein Fulltimejob.

Zuerst wurde die Drainage und die Dämmung entfernt und anschließend mit dem Presslufthammer die Bodenplatte angeraut und nochmals um ein paar Zentimeter gekürzt – das dauerte ca. zwei Stunden. Danach wurden mehr als 100 Löcher ca. 25-30cm tief waagrecht in die Bodenplatte gebohrt – was nochmal ca. eine Stunde dauerte. Diese Löcher wurden dann ausgepustet und mit einem Spezialkleber U-förmig gebogene Bewehrungseisen eingeklebt. Später wurden diese Anker dann noch mit zusätzlicher Stahlbewehrung miteinander verbunden. Während man im Süd-Westen noch klebte, begann man im Nord-Westen bereits damit die Sauberkeitsschicht wieder aufzuschütten, Dämmung unter der Bodenplatte und seitliche Dämmung anzustückeln und davor die Drainage wieder anzubringen. Außerdem wurde Gipsverbund angepinselt, um den Staub von der angerauten Bodenplatte zu entfernen und dafür zu sorgen, dass sich der existierende und der neue Beton besser miteinander verbinden. Drei Stunden später war dann auch das abgeschlossen und auch die Folie auf der Dämmung eingebracht, so dass der Betonmischer anrücken konnte. Die Nachbarbaustelle war so nett ihren Kran und ihren Betonkübel zur Verfügung zu stellen, um den Beton über das ganze Haus hinweg an die richtige Stelle zu bringen. Ein wenig ging daneben, aber besser ging das aus 1,5m Höhe auch nicht.

Dämmung und Drainage sind schon weg Anrauen der Bodenplatte Löcher für die Bewehrung Vertiefung für Fugenblech Eingeklebte Bewehrung Dämmung und Drainage Kurz vor dem Betonieren Kurz vor dem Betonieren Da ging ein bisschen was daneben...

Nachdem der Beton verteilt, gerüttelt und geglättet worden war, wurde noch das Fugenblech in den nassen Beton gesteckt. Nach insgesamt sieben Stunden war dann davon, dass die Bodenplatte einmal zu kurz gewesen war, nichts mehr zu sehen…

Einer unserer Wohnräume Neues Fugenblech Sieht man doch fast nicht...

Mittwoch, 28.09.2016

Der Autokran rückte ein zweites Mal an, ebenso der Stelltrupp.

Dann wurden die letzten zwei Wände gesetzt und untermörtelt. Es folgten die Deckenelemente, die anschließend von unten abgestützt wurden. Außerdem wurden von Außen Winkel an den Hausecken angebracht, so dass die Stützen in unserem Treppenhauserker entfernt werden konnten – weil da ja die Treppe rein sollte. Diese folgte dann auch als nächstes und passte wie angegossen. Wir hatten uns bereits am Montag über die beiden Löcher in der Erkerwand gewundert. In diese wurden nun für die Stabilität der Treppe zwei zusätzliche kleine Stahlträger eingesetzt und wieder verschalt. Diese Stahlträger tragen dann in der Ecke das Gewicht der Betontreppe, damit diese nicht kippelt.

Die zwei letzten Wände Deckenplatten Eine fliegende Treppe Treppenerker Kellertreppe

Donnerstag, 29.09.2016

Wände und Decke wurden ausbetoniert und die Abdichtung vorgenommen.

Lichthof mit "Schaufenstern" Laibungsdämmung

Freitag, 30.09.2016

Eigentlich hätte der Keller gedämmt werden sollen, aber aufgrund eines Krankheitsfalls passierte nichts auf der Baustelle.

Samstag, 01.10.2016

Die Kellerwände, die Hohlkehle und die Bodenplatte wurden ordentlich in Perimeterdämmung verpackt. Außerdem wurden die Lichtschächte angebracht und Felix legte höchstpersönlich Hand/Fuß an und entfernte die mittlerweile ausgehärtete Betonpfütze aus dem Arbeitsraum, die beim Verlängern der Bodenplatte dort gelandet war.
Für unsere befahrbaren Lichtschächte wurde das falsche Gitter geliefert. Bei befahrbaren Lichtschächten ist das Gitter engmaschiger – das wird jetzt noch geändert.

Der fertige Keller Befahrbare Lichtschächte "Schaufenster", rechts das Spülrohr für die Drainage Zimmer im UG Abstellraum Hier sollen ALLE Elektroleitungen durch??? Blick aus einem "Schaufenster" Zimmer im UG

Was sonst noch passiert ist

Von der Fa. Jetter aus Göttelfingen, die von Keitel beauftragt wurden das Sanitärgewerk auszuführen, haben wir unsere Mehrkostenauflistung für die größere Badewanne, Ein-/Überlaufgarnitur, bodenebene Duschen und Kopfbrause erhalten. Den Mehrpreis von 2.500€ hatten wir erwartet und finden wir akzeptabel.

Von der Fa. S+E Gebäudetechnik aus Euerdorf, die von Keitel beauftragt wurden das Elektrogewerk auszuführen, haben wir unsere Mehrkostenauflistung für die zusätzlichen Elektroinstallationswünsche erhalten. Aktuell würden sich die Kosten auf 5.400€ belaufen (ohne Einbaustrahler, Automatisierung, o.ä.). Die Netzwerk- und Antennendosen für jeden Raum (ohne Leerrohr verlegt) machen davon alleine 2000€ aus, d.h. diese werden wir definitiv, wie geplant, in Eigenleistung verlegen. Hinzu kommt, dass die Preise nicht mit den Einzelpreisen in unserem Vertrag überein stimmen, so dass wir hier nochmal mit dem Elektriker/Keitel sprechen müssen.

Am Samstag erreichte uns außerdem die Rechnung für die nächste Abschlagszahlung von Keitel. Beim Rechnung stellen sind sie immer sehr schnell…

Außerdem haben wir am Samstag bei Ikea unsere Küche bestellt und bekommen nun noch einen 400€ Gutschein dazu.
22 Schränke und den Kulinarisk Backofen mit Pyrolyse, der aktuell auch 100€ günstiger ist (d.h. eine Fahrt nach Frankreich lohnt sich nicht mehr), inkl. Lieferung. Die Personlig-Arbeitsplatte wird erst bestellt, wenn alles aufgebaut ist und wir werden hierfür den Aufmaßservice nutzen. Die Kosten für das Aufmaß bekommen wir erstattet, weil wir ja die Küche bei Ikea gekauft haben. Die Lieferung ist jetzt für den 20.Dezember geplant – hoffen wir mal, dass unser Estrich bis dahin trocken ist, damit wir die Feiertage zum Aufbau nutzen können – sonst können wir den Liefertermin zur Not auch nochmal verschieben.

Unser Haus in Produktion

Ein großer Wunsch von uns – den wir Keitel gegenüber auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit äußerten – war es an den Tagen eine Werkbesichtigung machen zu können, an denen unser Haus produziert wird.

Wir sind absolut begeistert und glücklich, dass uns Keitel diesen Wunsch erfüllt hat und dass wir zu so einem perfekten Zeitpunkt in Brettheim waren, dass eigentlich in jeder Produktionsabteilung gerade Teile unseres Hauses gebaut wurden. Unser Begleiter sagte uns, dass nur sehr wenig Bauherren so viel Glück haben. Allerdings bedeutete das auch Opfer von unserer Seite: Bereits um 07:30 Uhr mussten wir in Brettheim vor Ort sein.

Wir freuten uns wie Schneekönige über jedes Teil, auf dem unser Name geschrieben stand, was wiederum – so unser Eindruck – die Keitel Mitarbeiter freute. Zu keinem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl, dass sich die Mitarbeiter gestört durch uns fühlten, sondern viel mehr stolz, jemanden durch ihre Arbeit so glücklich zu machen. Teilweise kamen sogar Mitarbeiter auf uns zu, um uns zu sagen, dass hier und dort auch noch ein Teil von uns liegt.

Die Werkführung begann in der Abteilung, in der die Wände zusammengebaut werden. Durch die CNC-Maschine, die jeden Balken nach Maßgabe der Ausführungspläne auf den Millimeter genau zusägt und sich um die notwendigen Aussparungen für Verzahnungen und Co. kümmert, waren bereits alle Balken von uns durch.

Das erste Teil, auf dem unser Name stand, war das aller letzte Teil, das auf unser Haus gebaut wird: Das oberste Giebeldreieck. Ebenfalls auf dem Operationstisch lagen gerade die Wände für die Zimmer im OG und eine Kniestockwand. Bereits fertig auf einer Transportschiene standen unser Wohnzimmerdurchgang, die Wand gegenüber unserer Haustüre, die Wand zu unsem Gästebad und die Flur-Rückwand im OG. Unser Begleiter war nicht unbeeindruckt, dass wir unser Haus bereits so gut kennen, dass wir jede Wand erkannten ohne auf den Plan zu sehen. Leider haben vor lauter Euphorie etwas wenig Bilder geschossen, aber was zählt ist ja eigentlich auch das Erlebnis…

Das letzte Teil: Das oberste Giebeldreieck Eine Wand im OG Durchganz ins Wohnzimmer und Diele

Weiter ging es in die Abteilung, in der die Beplankung der Wände mittels eines großen Roboters automatisch festgenagelt wird. Wir entdeckten unsere OG-Giebelwand und bekamen zum ersten Mal einen realistischen Eindruck, welche Ausmaße unser Haus haben wird. Nebenan wurden die Außenwände bereits mit dem Vorputz versehen und Armierungsgewebe eingebracht. Hier wurden gerade unsere Nord-Ost-Wand, das Wandstück mit der Haustüre und unser Giebeldreieck für den Spitzboden verputzt. In der zweiten Reihe wartete außerdem unsere fensterlose Nordwand, wie geplant mit einem zusätzlichen Balken für das Anlehncarport versehen, sowie die Außenwand unseres Erkers, die quer auf der Leine hängt und transportiert werden wird, weil sie über zwei Stockwerke geht und so das 3m Fenster bereits im Werk eingebaut werden kann.

OG-Südwand Nord-Ost-Wand Hauseingang Nordwand mit Balken für Carport Detail: Balken für Carport Erkerwand über zwei Stockwerke

Die fertig verputzten Wände werden dann weiter zum Fenstereinbau geschoben, wo uns erst recht das Gefühl, bereits in unserem Haus zu stehen, einholte. Leider hatte noch keine unserer Wände montierte Fenster, aber die Teile, aus denen in ein paar Wochen unsere Wohn-Ess-Küche entstehen soll und die meisten und größten Fenster enthält, warteten hier brav darauf an die Reihe zu kommen. So konnten wir uns sehr gut vorstellen, wie es einmal sein wird in unserer Küche zu stehen, oder aus der Süd-West-Verglasung hinaus in den Garten zu blicken.

Südwand, Blick vom Garten Richtung Küche Südwand von Außen Westwand, Blick von der Terrasse Richtung Garten Westwand von Innen, Blick Richtung Eckverglasung Hier kommt mal der Unterzug zur Küche rein

Die fertigen Wände werden dann auf LKWs verladen und warten auf dem Hof auf ihre Abholung durch eine Spedition, um ihrer Bestimmung zugeführt zu werden.

Verladene Häuser warten auf ihre Abholung Werkhalle

In der erst vorletztes Jahr gebauten neuen Halle werden Decken- und Dachelemente gefertigt. Hier lag auch ein Stahlträger herum, der einmal die Last unseres OGs im Bereich des Wohn-Esszimmers tragen soll.

Stahlträger für den Wohnbereich

Die Deckenteile waren schon alle produziert und verladen, aber die vielen Teile unseres großen Daches wurden noch produziert. Hier konnte man gut das Ortgangbrett erkennen, das wir in Eigenleistung verblechen wollen und dass der Dachüberstand bereits im Werk in der gewünschten Farbe vorgrundiert wird.

Deckenelement Nr. 9: Ganz im Süd-Osten Vorgrundierter Dachüberstand Ortgangdetail

Last but not least, enddeckten wir auf dem Weg zurück zum Hauptgebäude noch unsere Rolladenkästen, unsere Fensterbänke und Fenster, die auf den Einbau warteten.

Fensterbänke Fenster

Alles in allem war die Werkbesichtigung ein Highlight unseres Hausbaus, von dem wir so froh sind, dass wir es erleben durften. Wir kannten das Werk ja bereits und hatten beim Tag der offenen Tür eine Besichtigung mit gemacht, aber wenn es das eigene Haus und die eigenen Wände sind, die produziert werden, ist es nochmal etwas ganz anderes und man achtet auf ganz andere Dinge. Wenn man den Grundriss seines Hauses selbst gemalt und sich über jeden Zentimeter einer Wand Gedanken gemacht hat, hat man eben schon eine emotionale Beziehung zu seinem Haus aufgebaut, bevor es das erste Mal auf der Baustelle in Erscheinung tritt.

Vielen Dank Keitel, dass ihr das möglich gemacht habt!!!

Blick aus dem Garten von der Süd-West-Ecke auf das Haus

Erster Termin auf der Baustelle

Als wir heute morgen zu unserem ersten Ortstermin auf der Baustelle in unsere zukünftige Wohnstraße einbogen, mussten wir erstmal umdrehen, da uns ein “Gesperrt – frei bis Baustelle”-Schild die Zufahrt bis zu unserem Grundstück versperrte.

Unsere Nachbarn im Norden haben zwischenzeitlich mit ihrem Rohbau begonnen und den Baukran auf der Straße platziert, weil auf ihrem Grundstück nicht genug Platz dafür ist. An und für sich natürlich okay, für unsere Planung allerdings etwas ungünsig, da der Keitel-LKW eigentlich über eben diese Straße anfahren sollte um nicht durch die engere und deshalb mit schwerem LKW schwieriger befahrbaren Südzufahrt navigieren zu müssen. Ganz schön blöd gelaufen. Der öffentliche Radweg, der zwischen den beiden Grundstücken entlang führt, wurde ebenfalls okkupiert und dient aktuell als Lager für Baumaterial.

Bereits vor Ort war unser Bauleiter von Keitel, der sogleich die vom Vermesser gekennzeichnete Grobvermessung verlängerte, um uns mit Flatterband die Höhe unserer zukünftigen Kelleroberkante anzuzeigen. Leider haben wir versäumt ein Bild davon zu machen, er versprach uns aber sein Bild zu zu schicken, so dass wir dieses evtl. nachliefern können. Bis dahin gibt es nur Bilder ohne Höhe.

HausNachSW
Blick in den Garten “aus dem Haus” nach Süd-Westen
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Andersrum: Blick aus dem Garten von der Süd-West-Ecke auf das Haus
NWZuHaus
Blick von der Nord-West-Ecke auf das Haus
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Blick von Nord-West auf den West- bzw. Süd-West-Garten
NWNachNO
Blick von der Nord-West-Ecke auf die Einfahrt bzw. das zukünftige Carport

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Blick von der Straße auf die Einfahrt bzw. das Carport

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Blick von der Straße auf den Süd-Garten

Als nächstes gesellte sich der Vertreter der Wasserwerke zu uns, so dass wir schonmal mit der Besprechung beginnen konnten. Hierbei stellte sich allerdings heraus, dass die Frischwasserleitung an einer anderen Stelle auf unserem Grundstück liegt, als wir in all unseren Plänen angenommen und geplant haben, nämlich an der selben Stelle, wie der Kontrollschacht. Das stellt nun allerdings ein Problem dar, denn unser Technikraum ist auf der anderen Seite des Hauses geplant (wo auch der Strom auf dem Grundstück liegt) und Wasserleitungen dürfen nicht unter überbautem Grund liegen. Doof nur, dass wir sowohl ein Carport bauen müssen, als auch eine Terrassenüberdachung…

Während wir noch nach Problemlösungsstrategien suchten, kamen auch der Kellerbauer Firma Klotz und unser Erdbauer Erbele hinzu. Das Ende vom Lied ist nun, dass unser Erdbauer uns ein Angebot erstellt für die Herstellung einer neuen Wasserleitung als Abzweig von den Rohren, die unter dem Radweg laufen – das ist ein wenig günstiger, als von der Straße, weil der Radweg nur gepflastert ist, während die Straße asphaltiert. Trotzdem sind es ungeplante Zusatzkosten. Schade, denn die Pläne vom Wasserwerk lagen uns bereits im Dezember vor, so dass man hätte erkennen können, wo der Frischwasserzugang liegt – sofern man die Bezeichnungen dafür kennt um sie von den Stromleitungen zu unterscheiden. Bauwasser wird erstmal an den vorhandenen Anschluss beim Kontrollschacht angeschlossen.

Das nächste Thema war die Einführung für den Mehrspartenanschluss in den Keller. Klotz liefert Löcher in den Außenwänden nicht ab Werk, sondern möchte, dass man diese nachträglich auf der Baustelle bohrt. D.h. auch hier darf wieder unser Erdbauer herhalten und eine Kernbohrung vornehmen.

Da die Baugrube auf dem Nachbargrundstück sehr gut die Bodenbeschaffenheiten zeigt, ist die Wahrscheinlichkeit auf Grundwasser oder Fels zu stoßen eher gering. Allerdings sagte uns der Erdbauer, dass er uns nicht empfehlen würde den Aushub zum Auffüllen des Grundstücks zu verwenden, da er sehr viele Steine enthält. Er würde uns raten diesen komplett zur Deponie ab zu fahren, besseren Ersatzboden würde er uns kostenlos zur Verfügung stellen. Aber auch hier bedeutet das ca. 100m³ mehr Erde, für die Abfuhr- und Deponiegebühren bezahlt werden müssen, also nochmal ca. 3000 € mehr…

Dass wir die Sauberkeitsschicht bei der Bemusterung auf Anraten von Keitel heraus genommen und statt dessen beim Erdbauer beauftragt haben, stieß beim Kellerbauer auf nicht viel Gegenliebe. Der Erdbauer wird nun nur den Schotter liefern und der Kellerbauer wird ihn einbringen.

Wir überlegen uns, zusätzlich noch eine Zisterne für die Dachentwässerung zu beauftragen und den Überlauf dann in den Entwässerungsgraben münden zu lassen. Wenn die Gemeinde uns das erlaubt und wir es uns leisten können, werden wir das wohl machen und sparen uns fortan Gebühren für Abwasser.

Da die Straße ja jetzt durch unsere Nachbarn eh gesperrt ist, werden wir uns evtl. doch selbst um die Straßensperrung kümmern, die nun nur noch aus einer Genehmigung vom Ordnungsamt besteht. Wir rufen dort nochmal an und schauen mal…

Der Vertreter für den Stromanschluss, hat den Termin heute leider vergessen und ist nicht erschienen. Ebenso die Kollegen von der Telekom, was laut unserem Bauleiter jedoch eher die Regel als die Ausnahme davon ist.

Der aktuelle Zeitplan sieht nun folgendermaßen aus:

KW 38 Aushub
KW 39/40 Keller
KW 41/42 Versorgungsleitungen und Anfüllen
KW 43 Hausstellung

Fazit: Die Kosten für die Erdarbeiten werden wohl doch etwas höher werden, als wir zuerst gehofft haben. Trotzdem bleiben wir hoffentlich noch unter unserer Schätzung…
Die anwesenden Herren haben bei uns jedenfalls einen sehr guten Eindruck hinterlassen, so dass wir aktuell zuversichtlich in die nun kommende Bauphase blicken.

Zur Feier des Tages waren wir außerdem direkt noch bei Ikea, wo es für Ikea Family Mitglieder noch bis 09.10.2016 eine Küchenaktion gibt, bei der man beim Kauf einer Küche im Wert von über 3.500€ einen Gutschein im Wert von 400€ bekommt. Den würden wir natürlich gerne mitnehmen, aber der 09.10. ist natürlich noch viel, viel zu früh für die Lieferung. Die nette Ikea-Mitarbeiterin versicherte uns aber, dass dies kein Problem sei – wir können unsere Küche bis zum 09.10. bestellen (und müssen sie auch bezahlen), können sie uns dann aber z.B. zum Dezember liefern lassen, wenn unser Estrich getrocknet ist. Die Arbeitsplatte wird eh erst gemessen und bestellt, wenn der Rest eingebaut ist, und hat nochmal 6 Wochen Lieferzeit. Hierfür können wir dann direkt den Gutschein nutzen.

Werkpläne

Für uns völlig überraschend erreichten uns am vergangenen Freitag bereits unsere Werkpläne – so schnell hatten wir gar nicht damit gerechnet.

Die Dame von Keitel, die diese erstellt hat, hat wirklich super Arbeit geleistet und in unserem Interesse gehandelt so dass wir nur noch wenige Änderungswünsche hatten. Die Änderungswünsche, die aufkamen, ergaben sich hauptsächlich durch die Leitungsführung, die in den Werkplänen nun sichtbar wurde. So müssen drei unserer Wände 25cm stark werden anstatt 15cm, weil darin die Steigleitungen für die WRG-Anlage verlaufen. Auch, dass unsere Bäder nicht alle übereinander, sondern in jedem Stockwerk an einer anderen Stelle liegen, bedeutet natürlich mehr Rohre. Das war uns bewusst, nur erst in den Werkplänen konnten wir dann auch wirklich sehen, wo diese verlaufen sollten. Dadurch ergaben sich allerdings ein paar Einschränkungen in den Zimmern, die uns teilweise ziemlich kopfzerbrechen bereiteten.

Wir sammelten über das Wochenende alle Punkte und innerhalb von zwei kurzen Telefonaten mit Keitel am Montag und Dienstag waren diese dann auch gelöst und die Werkpläne so, wie wir uns das wünschten. Im Wohnzimmer verlieren wir jetzt 3cm in der Breite, dafür passt im Gästezimmer wieder ein Schrank hinter die Türe und unser Unterputzspülkasten im OG wird nun direkt in die dickere Wand integriert, damit man mit der Tür nicht gegen die Knie von jemandem donnert, der gerade auf dem Klo sitzt. Außerdem wird (leider) unser Badezimmerfenster im EG auf 70cm verschmälert, da die Alternative Abwasserrohre an der Decke in unseren Wohnräumen im Keller gewesen wäre. Weil der Rolladengurt nun auch nicht mehr ran passt und wir nicht auf weitere 10cm verzichten wollten, wird nun auch im Bad EG die Rolladensteuerung elektisch. Bereits perfekt platziert worden ist unser Schornstein, so dass wir uns um diesen diesmal keine Sorgen machen mussten.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Brüstungshöhe der Fenster im Keller, die sich aus diesen wahnwitzigen Rettungsfensterbestimmungen ergibt: 59cm ab Fertigfußboden… Oh man. Also, ein Schreibtisch kann davor nicht mehr stehen. Die Fenster in den Wohnräumen im Keller sind quasi Sitzfenster, was generell schön ist, aber eben auch ein riesiges Loch im Garten für unseren Lichthof bedeutet. Hätten wir das alles vorher gewusst, hätten wir uns vermutlich statt dessen für eine richtige Nebeneingangstür entschieden…

Am Mittwoch erhielten wir dann direkt auch die ausgedruckten (finalen) Werkpläne im Maßstab 1:50 und haben jetzt eine Woche Zeit unsere Elektroinstallationen einzuzeichnen und die Pläne nochmal zu prüfen. Glücklicherweise haben wir uns über die Platzierung der Steckdosen und Schalter bereits vor Monaten schon viele Gedanken gemacht, so dass wir sie jetzt eigentlich nur noch in die richtigen Pläne übertragen müssen.

Außerdem steht der Termin für unser Baustellengespräch mit Keitel, Klotz (Keller), Erbele (Erdbau) und dem Strom- und Wasserversorger fest. Es wird Ende August – nach dem Betriebsurlaub von Keitel – statt finden.

Planänderungen

Mehrkosten, Minderkosten & Planungsänderungen

Nach insgesamt drei Wochen ist seit letzter Woche endlich unsere Mehr- und Minderkostenrechnung komplett und enthält nun auch die Sanitärgegenstände.

Dazu muss man sagen, dass es Keitel in diesen vergangenen Wochen wirklich nicht leicht mit uns hatte und in unserer Kundenakte wahrscheinlich schon ein dicker roter Vermerk steht, weil wir solche Wadenbeißer sind. Dabei müssen wir Keitel an dieser Stelle wirklich ganz herzlich für ihre Geduld und ihre Flexibilität, was vom Standard abweichende Lösungen angeht, danken und dafür, dass sie obwohl wir zwischenzeitlich gefühlt die halbe Belegschaft mit unseren Sonderwünschen genervt haben, bei uns immer freundlich und um eine gute, kundenfreundliche und dennoch bautechnisch unbedenkliche Lösung bemüht waren und sind. Von Hausanbietern anderer Baufamilien wissen wir, dass dies nicht selbstverständlich ist und der Bauherr auch mal entmündigt oder angeblafft wird. Wir können nur berichten, dass wir nun nach etwas Rechercheaufwand und Energie unserereits für alle unsere Problempunkte eine vollstens zufriedenstellende Lösung gefunden haben, bei denen Keitel auch bautechnisch keine Bedenken hat. Einzig das Wissen, das dies nicht bei allen Bauherren, die am selben Tag wie wir bei der Bemusterung waren der Fall ist und dass es hier noch einige ungeklärte Themen gibt, bei denen sich Keitel nicht ganz so kooperativ zeigt wie bei uns, schmälert dieses Lob für Keitel.

Fangen wir mit einem Resumée der Mehr- und Minderkostenliste an:
Nach der Bemusterung steht bei uns unter dem (Keitel-)Strich quasi nicht mehr und nicht weniger, als davor (Elektro- und Sanitärausstattung noch nicht berücksichtigt). Dies liegt allerdings vor allem an folgenden Punkten:

  1. Wir hatten fast drei Jahre Zeit unser Angebot bei Keitel so zu massieren, dass fast alle Positionen, die wir zum Bau unseres Hauses brauchen (z.B. elektrische Rückstauklappe, Kellererhöhung, Fenstergrößen, Sinkkasten, Verstärkungen für Carport/Markise, etc.), bereits im Vertragspreis enthalten waren. Während dieser Angebotsphase wuchs unser Hauspreis bereits um ca. 30.000€ im Vergleich zum Initialangebot an. Es ist wirklich nicht zu unterschätzen, welche finanziellen Auswirkungen es haben kann, wenn man sich im Vorfeld weniger Zeit lässt.
  2. Wir haben Ausstattung im Wert von über 10.000€ “ausgetauscht”. D.h., obwohl noch ein paar teure Dinge, die wir unbedingt “brauchten” (z.B. zusätzliche Abdichtung des Kellers und Ausführung mit WU-Beton, zusätzliche Zuluft für Lüftungsanlage im Dachspitz, zusätzliche elektische Rolläden und Notkurbel, Vorwände im Badezimmer, Fenster in der Küche mit feststehendem Teil, Fenstervergrößerungen wg. Rettungswegen…) bei der Bemusterung dazu kamen, wurden diese durch die Minderkosten für ein paar Dinge, die wir in Eigenleistung machen wollen (z.B. Waschbecken, Toilette, Duschkabinen!!!, Beplankung Dachspitz, Entscheidung für Standardtreppe…), kompensiert. Zu beachten ist hierbei natürlich, dass wir dieses Geld nicht “gespart” haben, sondern dann an anderer Stelle in Form von Materialien brauchen werden. Dennoch lohnt sich dies bei uns definitiv auch finanziell (die Ersparnis durch die Sanitärgegenstände und Beplankung in Eigenleistung beläuft sich auf ca. 5.000€).
  3. Wir schätzen uns als sehr vernünftige Menschen ein. Wir denken praktisch und lassen uns nicht von hübschem Design blenden. Auch wenn wir mal einen kurzen Anflug von “hach, das wäre schon schön…” bekommen, landen wir recht schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen und überzeugen uns davon, dass man das eigentlich doch gar nicht braucht.

Zu Elektro & Sanitär:
Vom Standard abweichende Sanitär- und Elektroausstattung wird bei Keitel als Direktgeschäft mit dem Elektriker/Sanitärinstallateur gehandhabt. Da wir in Erwägung gezogen haben Teile der Bäder in Eigenleistung zu machen, war es uns aber sehr wichtig die Mehrpreise für unsere bei Taxis ausgewählten Sanitärgegenstände inkl. Montage vor Abschluss der Bemusterung zu erfahren und wir haben darauf bestanden, dass uns Keitel auch hierzu eine Mehr- und Minderkostenliste zuschickt. Voraussichtlich werden wir nur für die größere Badewanne und die beiden bodenebenen Duschwannen mit einem Mehrpreis von insgesamt 2.500€ zu rechnen haben. Den Rest der Sanitärgegenstände nehmen wir ja raus, was aber bereits in der Keitel Mehr- und Minderkostenrechnung berücksichtigt ist. Was die Elektroleistungen angeht, haben wir bereits in der Angebotsphase die Einzelpreise für Steckdosen, Lichtauslässe, Netzwerkkabel, etc. erfragt. Leider gibt es auch hier ein, zwei Dinge, die wir im Voraus vergessen haben. Insgesamt rechnen wir mit ca. 3.000€ Elektromehrkosten für zusätzliche Außenbeleuchtung, Gartenstromkabel, Ambientebeleuchtung, Markisensteuerung, etc. TV- und Netzwerkverkabelung machen wir selber, da hierfür sonst weitere 2.000€ auf uns zukommen würden – ein Preis, der unserer Meinung nach in keiner Relation zum Aufwand/Material steht.

Rettungsfenster:
Obwohl wir uns was das angeht immer noch über die gesetzlichen Vorgaben ärgern, hat uns Keitel hier wirklich sehr positiv überrascht. Die Mehrkosten, die Aufgrund der Vergrößerung des zweiten Fensters im Keller aus Symmetriegründen zum Rettungsfenster auf uns zukommen, sind kaum der Rede wert und angesichts des erhöhten Wohnwertes durch mehr einfallendes Licht mehr als sein Geld wert. Vielen Dank an Keitel für diese unbürokratische und kundenfreundliche Lösung.

Duschwannen:
Hier haben wir uns nun zähneknirschend dazu entscheiden den Mehrpreis für die bodenebenen Duschwannen in Kauf zu nehmen. Wir finden zwar immer noch, dass eine 15cm Schwelle hinauf in die Standardduschwanne heute definitiv nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht (und auch in jedem Prospekt von Taxis sind die Standard-Duschwannen anders eingebaut), sehen aber zumindest zu einem gewissen Teil ein, dass Keitel an dieser Stelle nur am Schutz der Bausubstanz interessiert ist.

Terrassentürschwelle:
Das ist wohl der Punkt, über den wir am meisten und längsten mit diversen Mitarbeitern bei Keitel diskuttiert haben. Da wir einen Rollstuhlfahrer in der Familie haben und man ja auch selbst nicht vor Unfällen oder einer späteren Gehbehinderung gefeit ist, haben uns die 7cm an den Terrassentüren wirklich sehr gestört. Diese sind alles andere als barrierefrei. Keitel auf der anderen Seite sorgte sich um den Schutz unserer Bausubstanz, weil unsere Terrassentüren alle in Richtung Wetterseite (Westen) öffnen und barrierearme Türschwellen schlecht bis gar nicht gegen Schlagregen oder drückendes Wasser abdichten. Das ist der Grund, weshalb Keitel diese Türen nicht verbaut, weil sie wollen, dass die Bauherren auch nach Ablauf der fünfjährigen Gewährleistungszeit noch lange Freude an ihrem Keitel-Haus haben und sie es unverantwortlich finden, dass andere Hersteller diese Fenster auf Kundenwunsch einfach einbauen, ohne auf die Risiken hinzuweisen. Tja. Pattsituation. Was also tun, wenn die Bauherren (wir) aber trotzdem mega unglücklich mit der 7cm Schwelle sind und weiter nerven? In einem kurzen Telefonat schlug uns der technische Leiter von Keitel folgende Lösung vor: Keitel baut uns eine zweiflüglige Terrassentür mit nur 2-3cm Schwelle ein, die auch mit Rollstuhl gut überwunden werden kann. Aber auch wir müssen hierzu Bedingungen erfüllen, damit diese Lösung funktioniert und die Bausubstanz nicht gefährdet wird: 3-6 Monate nach Anbringen des Außenputzes müssen wir im Bereich dieser Tür eine Terrassenüberdachung schaffen – etwas, was wir eh vor hatten, aber eben nicht unbedingt so zeitnah – und wir müssen eine kleine optische Einschränkung in Form einer Aluminiumleiste auf der Innenseite des Fensters akzeptieren. Wir freuen uns sehr, dass sich Keitel so flexibel gezeigt hat uns diesen Wunsch zu erfüllen und dass wir noch eine gute Lösung gefunden haben. Dickes Lob an dieser Stelle an alle Beteiligten von Seiten Keitels!!!

Lichtschächte:
Wir hatten ja bereits nach der Bemusterung erzählt, dass eins unserer Kellerfenster aufgrund des Mehrspartenanschlusses in den Norden wandern musste und deshalb einen befahrbaren Lichtschacht benötigt. Unsere zwei anderen Kellerfenster enden laut Baugesuchsplan auf der Terrasse. Da wir aber eine bodenebene Terrasse wollen  (sonst würde das o.g. barrierearme Fenster ja auch wenig Sinn machen…), müssten diese Lichtschächte um 30cm erhöht werden. Diese Erhöhung kostet ein vielfaches mehr, als den Lichtschacht befahrbar zu machen, weshalb wir uns kurzerhand entschieden haben das Fenster für den Abstellraum ebenfalls in den Norden und in die Garage zu verschieben.

Zuluft Lüftungsanlage:
Was eigentlich logisch ist, einem im Voraus aber nicht gesagt wird: So eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage muss irgendwo ihre Luft ansaugen. Irgendwie dachten wir immer, sie würde das dann an der gleichen Stelle tun, wie die Luftwasserwärmepumpe, nämlich im Lichtschacht, aber bei der Bemusterung wurden wir eines besseren belehrt: Die Luft muss mindestens 1,2m über dem Boden angesaugt werden, damit kein Schmutz eingesaugt wird. Alternativ kann man auch gegen Mehrpreis einen Aluminiumpilz aus dem Boden wachsen lassen. Nach der Bemusterung zierte also unsere schöne Ostwand ein überhaupt nicht schönes Zuluftgitter, das uns optisch extrem störte. Auf unseren Wunsch wurde es in den Norden verschoben, wo es gar nicht mehr so schlimm aussieht.

Stützen im Dachspitz:
Wir haben es zusammengerechnet: Insgesamt bezahlen wir über 10.000€ dafür im Dachspitz gewisse Annehmlichkeiten zu haben. Er hat eine Grundfläche von 50m², was bei 45° Dachneigung in etwa 20m² nutzbarer Fläche entspricht, so dass der Preis/m² immer noch vergleichsweise günstig ist. Umso entrüsteter waren wir, als man uns bei der Bemusterung nun eröffnete, dass wir diese 20m² nun mit zwei Stützen für die Firstpfette durchziehen sollten. Das war für uns absolut unakzeptabel, da man uns zugesichert hatte, dass wir in unserem Haus mit keinen Stützen zu rechnen haben, wenn wir auf den Statikbonus verzichten. Das hat Keitel dann auch gleich eingesehen. Allerdings sind im Holzbau freitragende Firstpfetten über 9m wohl nicht erlaubt, so dass wir um eine der Stützen leider nicht drumrum kommen. Diese ist nun aber an einer Stelle platziert, wo sie uns nicht stört.

Lüftungsauslässe im Obergeschoss:
Keitel verbaut seit ein paar Jahren die Lüftungsauslässe im Obergeschoss nur noch als Wandauslässe und nicht mehr als Deckenauslässe. Grund hierfür sind Probleme mit Kondenzwasser, die Auftreten können, wenn die Lüftungsrohre an unbeheizten Raum grenzen, was z.B. bei ungedämmten Dachböden der Fall ist. Vor allem mit den geplanten Wandauslässe in zwei der Zimmern konnten wir uns allerdings überhaupt nicht anfreunden, weil sie es uns unmöglich machen würden einen normalen Kleiderschrank an diese Wand zu stellen (Wandauslässe müssen in einer Innenwand liegen, was bei Dachschräge die Stellmöglichkeiten für einen Schrank sehr einschränkt.) Wir konnten Keitel davon überzeugen, dass in diesen beiden Zimmern auch ein Deckenventil kein Problem ist, weil unser Dachspitz ja gedämmt und Teil der beheizten Fläche ist.

Treppe:
Schweren Herzens haben wir uns gegen die Bucher Treppe und für die Standardtreppe Oslo wie in der Bemusterung ausgesucht entschieden. Hauptgrund hierfür waren nicht nur der Mehrkosten, sondern der zusätzliche Organisationsaufwand unsererseits sowie das Risiko, dass irgendetwas dann nicht passt, weil wir falsch geplant haben. Als Bauherren, die nicht mit Architekt bauen, steht man ja ziemlich allein auf weiter Flur, so dass wir möglichst viele Risiken bei Keitel belassen wollen. Hoffen wir mal, dass wir das Angebot von Schön Treppen für die Raumspartreppe in den Dachspitz dann auch bald bekommen…

Jetzt hoffen wir mal, dass sich Keitel nirgendwo verrechnet hat. Grundsätzlich belaufen sich die Mehrkosten aktuell unterhalb des von uns eingeplanten Rahmens – und das soll auch so bleiben! 😉

Bemusterung

Im schlappen 1,5 Tagen haben wir diese Woche unsere Bemusterung hinter uns gebracht.

Da es am Mittwoch Morgen schon um 8 Uhr bei Keitel los ging, hatten wir uns entschlossen bereits am Dienstag anzureisen. Keitel hat uns freundlicherweise zwei Nächte in der Pension Froschkönig in Rot am See untergebracht, eine Unterkunft, die wir auch ohne Hauskauf bei Keitel wärmstens empfehlen können! Die Zimmer sind sehr gemütlich und geschmackvoll eingerichtet und das Frühstück war sehr lecker!

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Unser persönliches Highlight war jedoch, dass ein weiteres Bauherrenpaar, mit dem wir bereits seit März über unsere Webseite in Email-Kontakt stehen, zur selben Zeit ihre Bemusterung bei Keitel hatte, so dass wir uns auch mal persönlich kennen lernen und über unsere Erfahrungen austauschen konnten!
Es war so super das mit euch zusammen zu erleben!!!

Am Mittwoch Morgen stand wir dann pünktlich um 8 Uhr in Brettheim in der Zentrale von Keitel-Haus und wurden von unserem Bemusterer abgeholt. Es war eine andere Person als die, mit der wir vorab bereits telefoniert hatten, aber wir können trotzdem nur positives von ihm berichten. Kompetent, freundlich, mitdenkend, mit schneller Auffassugsgabe und teilweise auch mit der nötigen Pragmatik führte er uns durch alle Bemusterungspunkte. Zuerst wurden unsere Pläne noch minimal angepasst, z.B. der Schornstein nach unseren Wünschen verschoben, ein paar Wände im UG begradigt, Fenster ein paar Zentimeter verschoben, Sanitärobjekte, etc. platziert und dann wurden verschiedenste Ausstattungsdinge abgefragt, z.B. Öffnungsrichtung von Türen und Fenstern, sicherheitsrelevante Dinge, etc.

Unser Technikraum bereitete uns leider etwas Schwierigkeiten, da die Planerin von Keitel, die unsere Baugesuchspläne erstellt hatte, das Kombigerät aus Wärmepumpe und Lüftungsanlage eingezeichnet hatte, weil dieses angeblich den meisten Platz einnimmt, wir aber zwei Einzelgeräte wollen und diese jetzt doch noch mehr Platz in Anspruch nehmen. Das Kombigerät wäre vergleichsweise klein, würde aber auch einen satten Aufpreis auf die Einzelgeräte kosten und vor allem wegen dem serienmäßigen Sommerbypass in der separaten Lüftungsanlage und den Wartungskosten wollten wir lieber zwei Einzelgeräte. Also wurde unser Technikraum nochmal um ein paar Zentimeter vergrößert, die Tür verschoben – das Kellerfenster übrigens auch, weil es nicht neben dem Mehrspartenzugang liegen darf, dafür endet es jetzt in der Garage. :/ Waschmaschine, Trockner und Ausgussbecken wurden in die Ecke verbannt… Richtig glücklich sind wir nicht damit, aber wirklich eine andere Wahl haben wir ja auch nicht.

Außerdem erhielten wir zu unserem Lieblingsthema – dem Schornstein – nochmal neue Erkenntnisse… Also, wenn ihr im Angebot einen “1-zügigen Schornstein mit seitlicher Luftzufuhr” stehen habt, dann ist das ein Schornstein dieser Art:
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Maße (nach Verkleidung): 42cm x 56cm

So einen wollen wir aber nicht, weil er in unser Haus gar nicht reinpasst. Um von unserem Ofen an die Luftzufuhr zu kommen, müsste der Schornstein quer stehen – das geht aber im OG und UG nicht, weil er dann zu weit in den Flur hinein ragt.

Ein doppelwandiger LAS-Schornstein würde nochmal Aufpreis kosten und birgt Nachteile in der Ansaugung des Kaminofens, außerdem ist er nochmal 4cm breiter auf jeder Seite als der in unserem Grundriss eingezeichnete.
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Maße (nach Verkleidung): 46cm x 46cm

Der Schornstein, der in unseren Plänen eingezeichnet ist, ist ein normaler 1-zügiger Schornstein ohne Luftzufuhr. Diesen dürfen wir so für sich alleine allerdings in einem Neubau nicht nutzen, weil eben die Luftzufuhr fehlt.
Unsere Lösung für die Luftzufuhr ist jetzt unter der Kellerdecke ein separates Rohr bis zur Außenwand zu führen, über das die Ofenluft angesaugt werden kann.

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Maße (nach Verkleidung): 42cm x 42cm

Über die Mittagspause bekamen wir den Auftrag, uns Dachziegel, Fassadenfarbe, Fensterbänke, Treppe, Rolladen- und Raffstorefarbe, Innentüren, Haustüre und Drückergarnituren auszusuchen. Da wir uns hier im Vorfeld schon viele Gedanken gemacht hatten und den Standard von das Bemusterungszentrum von Keitel ja auch schon ein paar Male besucht hatten, fiel uns die Wahl hier recht einfach – bis auf die Fassadenfarbe. Die vertagten wir erstmal…

Unsere hier gewählte Ausstattung entspricht dem Keitel-Standard.

Treppe “Oslo” mit weißen Wangen, senkrechten Edelstahlstaketen, Trittstufen und Handlauf in Eiche classic.
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Mit unseren Fußbodenbelagsfavoriten… Werden jetzt voraussichtlich den linken nehmen.
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Diese Dachziegelfarbe.
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Aber diese Dachziegelform.
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Innenfensterbänke.
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Außenfensterbänke.
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Keitel verbaut im Standard hochwertige Röhrenspantüren. Für die Tür zum Technikraum haben wir eine Schallschutztür aufbemustert.
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Edelstahl-Türdrücker.
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Standard Dreh-Kipp-Kellerfenster.
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Alle Türen werden Esche weiß aus CPL Material.
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Die linke Haustür, aber in der rechten Farbe.
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Weiter ging es wieder mit Details, z.B. auf welcher Höhe die Balken für unseren Carport/Terrassenüberdachung eingeplant werden soll, ob wir Vorwandmauerungen im Bad beauftragen wollen, etc.

Uns wurde außerdem bewusst, dass unsere Standard-Fenster eine Schwelle von 7cm haben. Das lässt sich allerdings nicht vermeiden, eine niedrigere Schwelle kann man nur mit Hebe-Schiebetüren erreichen, der enorme Preisaufschlag verbunden mit dem Platzverlust (die Wand wird dann dicker ausgeführt) ist uns dies allerdings nicht wert, obwohl wir jeden verstehen können, der hier schwach wird.

Etwas Aufregung erzeugte bei uns das Thema zweiter Fluchtweg… Im Süden, wo unsere Planerin diesen eingezeichnet hatte, hätten wir einen Französischen Balkon ausführen müssen. Da wir an allen Fenstern im Haus Kämpfer haben (feststehender Glasteil unten), würde das allerdings echt besch…eiden aussehen… Das Fenster im Nord-Westen dürfen wir ebenfalls nicht nehmen, weil darunter die Garage ist. Die könnte ja theoretisch auch brennen, so dass wir darüber dann nicht gerettet werden könnten, und das Badfenster ist zu klein. Was also? 🙁

Nach neusten Brandschutzvorschriften aus der LBO BW muss ein Rettunsgfenster 90cm x 120cm im Lichten sein. Achtung, es muss auch wirklich 90cm BREIT und 120 cm HOCH sein, andersrum geht nicht. D.h. durch ein 160cm x 110cm Fenster kann man nicht gerettet werden – zumindest nicht in Baden-Württemberg! Ihr merkt schon an unseren sarkastischen Kommentaren, dass wir ziemlich sauer auf die Beamten sind, die sich diesen Mist ausgedacht haben! Unser Bemusterer und seine Kollegen haben sich wirklich Mühe gegeben mit uns zusammen eine Lösung zu finden, die nicht unser ganzes Haus verschandeln wird… 🙁 Also wird unser Badfenster jetzt tiefer. Aber weil die Brüstungshöhe dann nur noch 80cm beträgt, muss man es natürlich wieder separat absichern – sonst könnte man ja rausfallen! Schon klar… Ich muss es auf 80cm absenken, sonst kann ich ja nicht gerettet werden, aber dann muss ich es wieder absichern, sonst falle ich womöglich noch raus… Dazu haben wir nur folgenden Spruch übrig:

Herr, wirf Hirn oder Steine!
Ach, egal… Hauptsache du triffst!

Das tiefere Fenster bereitete uns dann aber wieder Probleme bei der Badplanung, weil unsere Badewanne ja halb vor dem Fenster stehen sollte, aber dazu später mehr…

Im Keller dann das selbe Spiel… Da wir hier ja Wohnräume haben, brauchen wir natürlich auch da einen zweiten Fluchtweg. Hier brauchten wir dann auch noch eine Notkurbel (elektrische Fensterheber sind an einem Rettungsweg natürlich auch nicht erlaubt, deshalb braucht man dann eine Notkurbel, damit man sich auch bei Stromverlust retten kann)…

Pünktlich um 18 Uhr Abends hatten wir alle (Un-)Klarheiten beseitigt und hatten für alles bis auf die Fassadenfarbe eine Enscheidung getroffen.

Zum Abendessen waren wir mit unseren Mit-Leidensgenossen in der Pizzeria Dreispitz (Zum Rothölzle 1, 74585 Rot am See) zum Essen und gönnten uns jeweils eine große Frustpizza, die übrigens superb war! Man kann von der Pension Froschkönig dort gut hinlaufen und auch das Tiramisu zum Nachtisch ist sehr empfehlenswert!

Im Bett hirnten wir noch über unsere Fassadenfarbe, konnten aber keine Entscheidung treffen und schliefen dann tot müde ein.

Das Frühstück war auch am zweiten Tag super – die Gesellschaft dabei ebenfalls. 😉

Also um 8 Uhr wieder zu unserem Bemusterer, noch ein paar Fragen klären, die über Nacht bei uns aufgekommen sind und dann die Gretchenfrage: Welche Farbe soll unser Haus bekommen?!? Dazu muss man sagen, dass eigentlich nie wirklich eine “Farbe” in der engeren Auswahl war. Wir hatten uns schon im Februar letzten Jahres die Idee in den Kopf gesetzt, dass unser Haus grau werden soll, um einen schönen Kontrast zu unseren weißen Fenstern herzustellen. Dann bekamen wir Angst, dass dies zu dunkel wirken könnte und wollten doch wieder nur weiß. Und bei der Bemusterung wurden wir dann darin bestärkt, dass Weiß zu klinisch wirken würde und ein Grau tatsächlich die bessere Wahl wäre… Aber welches Grau denn nun?! Zu Dunkel wirkt drückend, zu hell wirkt schmutzig. Uns sollte der Sockelputz dunkler werden, oder gleich?
Nachdem wir dann nochmal unter fachmännischer Beratung unseres Bemusterers verschiedenste Musterfarbplatten durch die Gegend geschleppt und an Fenster, Dachziegel, Haustür und Co. gehalten haben, wurde es dann folgendes:

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Hoffen wir mal, dass sich das als gute Wahl heraus stellt.
Der Sockelputz wird dann eine Nuance dunkler und die Dachziegel werden nun doch neurot und nicht ziegelrot… Wenn wir irgendwann mal Lust haben, dann werden wir den Erker noch im Farbton des Sockelputzes streichen. Der Aufpreis hierfür ist uns bei Keitel zu hoch.

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Fassadenfarbe mit Sockelputz und Dachziegel und Fassadenfarbe mit Sockelputz und Haustür.

Um 9 Uhr verabschiedeten uns von unserem Bemusterer und auch von unseren neuen Bekannten, die aus verschiedensten Gründen noch etwas länger für die Bemusterung ihres Hauses brauchten und machten uns auf nach Crailsheim zu Taxis, um unser Bad zu bemustern. Eigentlich konnte das doch jetzt nach all den Entscheidungen nur noch ein Klacks sein… Denkste…

Um 9:30 Uhr empfing uns eine nette Dame von Taxis und hörte sich erstmal unsere Vorstellungen an. Folgenden Badplan legten wir ihr vor:

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Wir fingen mit der Badewanne an. Wir wussten, dass uns der Standard von 175cm x 70cm nicht ausreichen wird, hatten aber keine großen Anforderungen an die Form der Innenwanne. Deshalb gingen wir zielstrebig auf die günstigste Wanne zu. Wir durften Probesitzen und entschieden dann, dass uns 180cm x 80cm ausreicht und 190cm x 90cm doch etwas groß ist. Es wird also die Diana Life 2 180cm x 80cm.

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Weiter ging es mit der Armatur für die Badewanne. Und hier tauchte nun das erste Problem mit unserem tollen neuen Fluchtwegfenster auf: Die Wasserleitungen dürfen nicht direkt in Außenwänden verlaufen, deshalb braucht unsere Badewanne eine Vorwand. Da nun aber unser Rettungsfenster schon 80cm über dem Boden anfängt, die Vorwand allerdings 120cm hoch sein müsste, haben wir ein Problem. Unsere erste Idee, so wie die Bauherren aus Markt Buchbach eine Wanneneinüberlaufarmatur in der Badewanne zu nehmen und eine versenkbare Brause, verwarfen wir wieder, als wir den Mehrpreis hörten… Naja, und nu? Nun wird die 1,2m Vorwand eben nicht über die komplette Breite der Badewanne gezogen, sondern nur bis kurz nach der Mitte, dann geht es auf Höhe der Badewanne mit unserer Sitzbank weiter. Dadurch können wir bei der Standard Mischbatterie und der Standard-Duschbrause bleiben. Mehrkosten kommen noch genug…

BadewanneVorwand

Weiter ging es mit der Dusche. Der Einbau der Standard-Duschwannen ist leider nur auf einem Sockel möglich, so dass man quasi eine Stufe nach oben in seine Duschwanne hat. Das entspricht natürlich total dem aktuellen Stand der Technik. Lustig, dass man uns das bei unserer Vorbemusterung bei Taxis nicht schon so deutlich sagen wollte. Wenn man sie im ausgesparten Estrich einbauen möchte (so dass dann ca. 2,5cm Kante bleiben), dann verliert man die Gewährleistung von Keitel. D.h. wer keine Stufe in seine Dusche möchte, dem bleibt eigentlich nur die deutlich teurere bodenebene Duschwanne oder eben eine geflieste Dusche. Wir lassen uns nun beides mal anbieten (auch die Standard-Duschwanne in 100 cm x 100 cm) und entscheiden dann, wieviel Mehrkosten uns der Erhalt unserer Gewährleistung wert ist…

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Der Herr des Hauses wünschte sich eine Wellnessdusche von oben. Und weil Julia eine gute Frau ist, hat sie ihm diesen Wunsch als Finanzminister auch nicht abgesprochen. Also haben wir eine DIANA Spa S Kopfbrause rund Ø 240mm aufbemustert.

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Bei der normalen Handbrause bleiben wir beim Standard.

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Weiter ging es mit dem Waschbecken. Wir wollen ja gerne ein Aufsatzwaschbecken auf unseren Waschtisch Marke Ikea. Lustigerweise hat uns Taxis das selbe Waschbecken vorgeschlagen, das wir uns auch schon im Internet ausgesucht hatten – nur zum dreifachen Preis. Wir bleiben also bei diesem Waschbecken, allerdings auch bei unserem Plan dieses nicht über Taxis/Keitel zu beziehen.

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Toilette wollen wir eine mit spülrandloser Ausführung. Man zeigte uns zwei verschiedene, aber auch hier kann Taxis preislich einfach nicht mit dem mithalten, was wir auf dem freien Markt dafür bezahlen würden.

Dann ging es ans Aussuchen der Armaturen. Mag sein, dass die Qualität von Grohe, Hansa und Co. noch besser ist, aber die Form der Hausmarke gefiel und einfach am Besten. Allerdings investieren wir 11€/Stück in eine XL Version.

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Duschkabinen lassen wir uns auch anbieten, wobei wir hier auch sehr sicher sind, dass diese überdurchschnittlich teuer sein werden und somit separat günstiger zu beziehen sind.

Die Beraterin wechselte und weiter ging es mit den Fliesen. Auch hier war es hilfreich, dass wir bereits wussten, was wir wollen und uns auch bei der Vorbemusterung schon Favoriten aufgeschrieben hatten. Felix setzte sich durch und bekam seine antrazitfarbenen Bodenfliesen. Julia wollte eigentlich ein etwas helleres Grau, musste aber eingestehen, dass die Struktur und das Muster der antrazitfarbenen das schönste war. Hier sind wir sogar noch unter dem Materialpreis von Keitel.

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Wandfliesen wollten wir gerne etwas weiß bis cremefarbenes. Die, die wir nun ausgesucht haben, sind stellenweise matt, stellenweise glänzend mit “wolkiger” Struktur. Auch hier sind wir unter dem Materialpreis von Keitel geblieben.

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Dann mussten wir noch die Farbe der Fugen auswählen. Hatten wir auch. Nach einem erneuten schlendern durch die Ausstellung revidierten wir unsere Meinung dann allerdings nochmal und wurden eine Nuance heller (Wandfliesen) und eine Nuance dunkler (Bodenfliesen), damit der Kontrast zwischen Fliesen und Fuge nicht so hoch ist.

Im Keitel-Standard sind nur Fliesenabschlusskanten aus Plastik enthalten. Wir haben auf gebürstete Edelstahlkanten aufbemustert.

Allgemein waren beide Damen wirklich sehr kompetent und freundlich und haben uns sehr geholfen!

Um 13 Uhr waren wir fertig. Mit der Bemusterung und unseren Kräften. Wir hätten nicht gedacht, dass Entscheidungen zu fällen eine solche Knochenarbeit ist. Und das obwohl wir schon sehr gut vorbereitet waren, eine gute Vorstellung von dem hatten, was wir wollten, und ja auch eigentlich mit 1,5 Tagen ganz gut dabei sind…

Zuhause gab es zur Belohnung dann einen Döner – das haben wir uns aber auch echt verdient!

Jetzt harren wir der Mehr- und Minderkostenliste und haben das dumme Gefühl, dass die unvorhergesehenen Änderungen aus Brandschutzgründen uns schon ein gutes Stück unseres finanziellen Puffers kosten werden. Wir werden berichten…

Und ganz unabhängig von der Bemusterung haben wir heute Post vom Bauamt bekommen:
Unser Haus bekommt die Hausnummer 18! 🙂

Die Sache mit Angebot, Bau-Auftrag und Auftragsbestätigung

Weil Julia ein von Grund auf negativer Mensch ist und von allen Menschen erst einmal das Schlechteste erwartet, hatten wir in unseren Bau-Auftrag sämtliche mündliche Aussagen, die wir bekommen hatten und die uns wichtig waren, schriftlich mit aufnehmen lassen.

Am vergangenen Freitag, vier Wochen nach Unterschrift unseres Bau-Auftrags, haben wir nun vorab per Email unsere Auftragsbestätigung von Keitel bekommen, die bei uns im ersten Moment einiges an Unmut und Ärger auslöste, da einige der zugesicherten Aussagen und Werte dort wieder revidiert wurden.

Nachfolgend eine kleine Lektion in Sachen Vertragsrecht für alle, die – wie wir auch – eben keine Juristen oder Kaufmänner sind:

  • Ein rechtsgültiger Vertrag zwischen einem Auftragnehmer und einem Auftraggeber kommt erst dann zu Stande, wenn die im Angebot und im Bau-Auftrag festgeschriebenen Vereinbarungen offiziell durch den Auftragnehmer bestätigt wurden (durch eine sogenannte Auftragsbestätigung). Davor haben beide Parteien also noch keinen rechtsgültigen Vertrag miteinander. Hat man nun also z.B. schon eine Finanzierung abgeschlossen, steht man als Auftraggeber ganz schön doof da, wenn dann doch kein Vertrag zu Stande kommt.
  • Weicht die Auftragsbestätigung nun vom Bau-Auftrag und dem damit verbundenen Angebot ab, so ist dies rein rechtlich gesehen ein neues Angebot des Auftragnehmers, das der Auftraggeber erst annehmen muss. Juristisch betrachtet ist es sogar so, dass bei Nicht-Kaufmännern (die wir ja sind, weil Privatleute) bereits durch bloßes Schweigen kein Vertrag zu Stande kommt. Zwischen Kaufmännern kommt auch bei Schweigen ein Vertrag zu Stande, wenn der andere der Auftragsbestätigung nicht sofort offiziell widerspricht.

Soviel zur Rechtslage.

Wir möchten darauf so deutlich hinweisen, weil die Auftragsbestätigung, die wir von Keitel erhalten hatten, bei uns den Eindruck erzeugte, als wäre diese in Stein gemeißelt und die darin enthaltenen Änderungen nun Vertragsbestandteil. Das führte dazu, dass wir uns ausführlichst mit der Rechtslage auseinander setzten. Beim Hausbau wird man nämlich nicht nur zwangsläufig zum Spezialist für Treppenmaße, Sicherheitabstände beim Schornstein und Küchenplanungsprofi, sondern absolviert auch ein halbes Studium in BWL und Jura. Natürlich aber nur, wenn man nicht zu allem “Ja und Amen” sagt, was einem so vorgeschlagen wird.

In dem Gespräch, das wir daraufhin mit dem Juniorchef suchten, der bei unserer Vertragsunterschrift ja auch anwesend war, wurde uns erklärt, dass man natürlich über alles reden kann und das auch die Intention des Schreibens gewesen wäre. Wir räumen auch ein, dass unsere erste Reaktion sehr emotional und von gefühltem Verrat geprägt und unsere Beschwerde deshalb wohl auch etwas drastisch formuliert war.  Keitel konnte ja nicht ahnen, dass uns diese Vereinbarungen so wichtig sind, dass wir deshalb kurz davor standen vom Vertrag zurückzutreten.

Nun heißt der Titel unseres Beitrags ja nicht “Wir bauen nicht mehr mit Keitel”, d.h. das lässt schon vermuten, dass wir im Gespräch mit dem Juniorchef neue Vereinbarungen getroffen haben, die Keitel erfüllen kann und will und mit denen wir auch zufrieden sind. Im persönlichen Gespräch wurde dann auch nachvollziehbar, weshalb die eine oder andere Formulierung in der Praxis nicht oder nicht mehr (bspw. nach einem Hersteller-Wechsel) umsetzbar ist. Unser Haus wird jetzt ein paar Zentimeter höher und wir bekommen eine besser gesicherte Haustüre. Darüber hinaus hatte die Diskussion mit der Geschäftsleitung zur Folge, dass unser Erker nun doch in den von uns geplanten Maßen ausgeführt werden kann und auch die zusätzlichen Sandwichplatten im Erker nicht notwendig sind.

Fazit:

  • Wir bauen unser Haus mit Keitel – und wir sind nach wie vor überzeugt davon.
  • Auch, wenn man sich wie der größte Spießer fühlt: Lasst euch ALLES schriftlich geben. Auch wenn nicht alle Mensch von Grund auf Böses im Sinn haben, so sichern euch nur offizielle, schriftliche Vereinbarungen gegen eine Verschlechterung der von euch bezahlten Leistung ab. Wie in jeder Firma, ist es auch bei Keitel so, dass manchmal die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. Noch ein Grund mehr für schriftliche Vereinbarungen, damit alle das selbe Verständnis davon haben, wie das Haus ausgeführt werden soll. Alles, was nicht schriftlich festgehalten ist, kann geändert werden, ohne dass man euch überhaupt darüber in Kenntnis setzt.
  • Bisher ist Keitel mit allen Problemen oder Unzufriedenheiten unsererseits sehr konstruktiv umgegangen und wir haben bisher immer eine Lösung gefunden, die sowohl in unserem Sinne, als auch im Sinne von Keitel waren. Das Leben besteht aus Kompromissen.
    Aber: Man muss sich wehren! Wer sich nicht wehrt, der muss nachher mit dem Leben, was man ihm aufdiktiert.