Wir haben wirklich, wirklich, wirklich lange nichts mehr von uns hören lassen!
In den letzten Monaten haben wir die Ruhe und das Unabhängigsein von Handwerkern genossen und uns mehr auf unsere Inneneinrichtung, als auf bauliche Veränderungen am Haus konzentriert.
Aber es gibt uns noch und wir haben uns gut eingelebt und erfreuen uns quasi täglich an unserem schönen Haus.
Bis auf zwei Kleinigkeiten mit einem der Regenrohre und einem der Rolladen im Keller hatten wir auch keine neuen Probleme mit unserem Haus und die Kleinigkeiten hat Keitel auch alle innerhalb kürzester Zeit und ohne Diskussion behoben.
Für unsere Stammbesucher gibt es deshalb nachfolgend zur Wiedergutmachung und Belohnung für eure Treue ein paar Impressionen, was wir in den letzten Monaten so getrieben haben.
Das improvisierte Schlafzimmer
Durch die Tatsache, dass wir beschlossen haben die Position von Kommoden und Kleiderschrank laut Plan zu tauschen, ergab sich die Herausforderung, dass wir eine Nische von 236 cm hatten, in die keine Standardkommode so richtig passen wollte. Wir hatten aber auch keine Lust nun Umsummen für eine maßgefertigte Kommode auszugeben. Da Not ja bekanntlich erfinderisch macht, haben wir uns schließlich entschieden bei IKEA drei MALM-Kommoden (80cm breit) zum Angebotspreis zu erwerben und die mittlere Kommode kurzerhand um 4 cm zu kürzen. Das klappte auch erstaunlich gut! Und wer es nicht weiß, der sieht das heute auch nicht mehr, denn natürlich haben wir die Schnittkanten wieder schön mit Umleimern beklebt, so dass es nun aussieht wie eine perfekt eingepasste und sündhaft teure Einbaukommode.
Gleiches Spiel dann natürlich auch beim Kleiderschrank auf der anderen Seite. Eine Nische von 190 cm wollte gefüllt werden. Als erhöhter Schwierigkeitsgrad kam hinzu, dass nach ca. 90cm die Schräge anfängt. Es war schnell entschieden, dass wir uns bei IKEA zwei PAX-Schränke kaufen würden, bei dem der eine um 10cm geschmälert wird, um das Innenleben zu füllen, aber mit den Türen haben wir uns sehr lange schwer getan. Ursprünglich sollten es Schiebetüren werden. Die von IKEA waren natürlich gleich raus, weil man damit in der Schräge überhaupt nichts anfangen kann. Und auch alles, was wir im Internet gefunden haben, war leider eher eine Notlösung und dazu noch viel zu teuer. Kurzzeitig haben wir mit dem Gedanken gespielt Falt-Schiebetüren einzubauen, diese Idee dann aber auch aufgrund des unverhältnismäßig großen Aufwands bzw. der Kosten verworfen. Also sind es jetzt ganz normale weiße PAX-Drehtüren geworden. Der linke Schrank war ja noch einfach, weil Normgröße, beim rechten haben wir die Türen auf 140 cm gekürzt, wieder Umleimer angebügelt und die abgeschnittenen Teile dienen als zusätzliche Türen über dem linken Schrank bis zur Decke (müssen noch angebracht werden). Unter der Schräge werden wir offene Regale lassen – dort finden Julia’s Tücher, Gürtel und Co. in Körben Platz.
Der Dielenmöbel-Hack
Hatten wir erwähnt, dass uns Möbelhäuser generell nur noch frustrieren? Zum einen scheinen sie fast nur noch Plastikmöbel im Sortiment zu haben, zum anderen wollen sie dafür ein horrendes Geld. Deshalb (und weil wir auch nichts passendes gefunden haben) sind wir auch in der Diele nach den Hausbauern unter die Möbelbauer gegangen.
Unser Garderobenschrank ist ein METOD-Küchenschrank, den wir anstatt auf Füße auf einen 2cm hohen Sockel gestellt haben. Weil uns symmetische 40cm Türen nicht gefallen haben und es von IKEA keine 20 cm breiten Türen in dieser Länge gibt, haben wir auch hier aus der Not eine Tugend gemacht und uns im Baumarkt ein Eiche-Vollholz-Regalbrett mit den Maßen 20 x 200 cm geholt. In dieses mussten dann nur noch die Löcher für die Topfscharniere gebohrt und das Ganze eingeölt werden und fertig war unser Einzelstück. Als Griffe haben wir uns für die Griffmulden der GODMORGON-Schränkchen entschieden, die wir noch übrig hatten, weil ja im Bad nicht verwendet.
Passend dazu gibt es eine Sitzbank aus einer zurecht gesägten Eiche-Vollholz-Arbeitsplatte, unter der links ein weiterer METOD-Schrank auf Sockel angebracht ist. Für die offene Schuhablage dazwischen haben wir die Edelstahlstäbe eines GRUNDTAL Wandregals umfunktioniert. Weil in der Wand, vor der die Bank steht, unser Heizkreisverteiler für das Erdgeschoss eingebaut ist, haben wir ein weiteres Brett aus dem Baumark (diesmal aber günstige Fichte) mit Schaumstoff und einem grauen Stoff bespannt, welches als Rückenlehne für die Bank dient. Dieses ist einfach mit Klettband am Heizkreisverteiler befestig und kann so leicht abgenommen werden, wenn man mal an den Kasten ran muss. Die Bank ist ein Designerstück und passt dazu noch perfekt.
Die Bank unter der Bank
Auch für unseren Wäschesammler unter der Sitzbank im Bad haben wir gebastelt. Aus alten Bosch-Profilen, die Julia’s Vater noch herum liegen hatte, und Möbelstellfüßen, wurde zuerst eine “Bank unter der Bank” gebaut, um das Konstrukt der Fliesenleger zu verstärken. Davor haben wir uns nicht so richtig getraut die Bank auch für das zu benutzen, wofür sie gedacht war: Zum Sitzen. Unter die Bank haben wir zwei Rollkästen gebaut, in die perfekt vier DOKUMENT-Papierkörbe von IKEA passen, in die wir jetzt die unterschiedlichen Farben unserer Dreckswäsche sortieren können. Als Front bekamen die Rollkästen die selben Bambusplatten, die wir auch für unsere GODMORGON-Schränkchen verwendet haben. Jedem unserer Besucher gefällt dieser Einbauschrank ganz besonders.
Die Waschküche
Unsere Waschküche hat ebenfalls IKEA METOD-Möbel bekommen und eine schöne Eiche-Laminat-Arbeitsplatte. Auch ein Waschbecken und einen Wasserhahn haben wir angebracht und so ist nun auch unser HWR/HTR voll eingerichtet.
Julia’s Bibliothek
Da sich Julia’s Traum (eine Bibliothek über zwei Stockwerke inkl. Rollleiter) budgettechnisch nicht realisieren ließ, haben wir kurzerhand einen der Kellerräume zur Bibliothek ernannt. Auf zwei Seiten des Raumen stehen BILLY-Regale an der Wand, links raumhoch, rechts halbhoch. Die Aufsatzregale mussten wir allerdings um 5 mm kürzen, da sie sonst nicht in unseren Keller mit 238 cm Raumhöhe gepasst hätten. Auf den halbhohen Regale haben wir außerdem noch in Eiche gebeizte Kiefernplatten angebracht.
Weil ein ganzer Raum nur für Bücher aber etwas dekadent ist, ist er gleichzeitig auch Gästezimmer. Die Verkofferung unseres Ofen-Zuluftrohres haben wir mit LED-Einbaustrahlern versehen, so dass auch dieses “Manko” nun eher wie ein stilistisches Element wirkt und unser FLEKKE-Gästebett wirkt im Normalzustand wie eine Recamieré zum Schmöckern, lässt sich aber, wenn Gäste da sind, zu einem vollwertigen Doppelbett in 160 cm Breite ausziehen.
Es werde Licht!
Nachdem wir es monatelang vor uns hergeschoben haben, haben wir Anfang Oktober außerdem endlich die Beleuchtung unserer Küche fertig gestellt – und wir lieben sie!
Mittlerweile brennt in unserer Küche kaum noch das normale Licht, sondern nur noch die Unterbodenbeleuchtung und die Vitrinenbeleuchtung, weil sich dadurch ein so schönes, indirektes, romantisches Licht ergibt.
Beschattung
Vor allem zum Schutz unserer Dampfbremsfolie im Dachspitz, welche ja aufgrund der noch fehlenden Beplankung durch die Dachfenster mit UV-Strahlung besonnt wurde, haben wir an beiden Dachfenstern einen elektrischen Rolladen nachgerüstet. Hierfür muss man nur die genaue Typenbezeichnung des Fensters raussuchen und eine Bestellung und vier Schrauben später hatten wir dann auch im Dachspitz Rolläden. Wirklich idiotensicher und ohne Probleme nachzurüsten.
Felix, der Zwerg
Felix hat sich im September in unserem Garten verelustiert und sieben Löcher für unsere Carportfundamente gegraben. “Gegraben” ist hierbei allerdings etwas übertrieben… Durch den hohen Schotteranteil in unserer Anfüllung hat er die Löcher vielmehr mit der Spitzhacke ausgehackt. Danach wurde aus unseren übrig gebliebenen OSB-Platten für jedes Fundament eine Schalung erstellt und diese dann mit Hilfe unseres neu erworbenen (weil günstiger als mieten) Betonmischers ausbetoniert.
Für die Fundamentmauer der Terrasse musste leider noch viel mehr gehackt werden. Da kam es uns ganz gelegen, dass unsere Nachbarn gerade einen Gartenbaubetrieb mit Kleinbagger engagiert haben, dessen Mitarbeiter uns freundlicherweise kurz behilflich waren und den Fundamentgraben für uns ausgehoben haben. Auch die ersten Reihen sind schon gemauert und ausbetoniert und wir hoffen, dass wir diese noch vor dem Wintereinbruch fertig bekommen.
Gartenplanung
Den ersten Sommer im Haus haben wir mit Kunstgrasteppich und improvisiertem Fahrradunterstand ganz gut hinter uns gebracht.
Weil die aktuelle Garten-Situation (Steinwüste, Gelände ca. 1m unter UK-Haus) für uns doch eher frustrierend ist, haben wir uns bemüht mit den Fundamenten für Carport und Terrasse (siehe oben) schnell voran zu kommen, damit wir endlich auf Endniveau anfüllen und das Carport und die Terrassenüberdachung bauen lassen können. Um sich die unterschiedlichen Höhenniveaus und wie es nächstes Jahr dann aussehen soll besser vorstellen zu können, hat sich Julia mal wieder digital ausgetobt und eine Animation erstellt.
Unsere Aluminium-Terrassenüberdachung mit Unterdachmarkise werden wir im Frühjahr vom selben Anbieter (Metallbautechnik Heuser) beziehen und montieren lassen, der auch unsere Innenschiebetür geliefert hat. Hier haben wir ein wirklich gutes Angebot erhalten (nachdem wir von lokalen Anbietern monatelang nur “Witzangebote” oder gar keine Reaktion erhalten haben) und in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht.
Unser Carport ist auch so eine Neverending-Story. Die ersten Angebote für unser Carport haben wir bereits im Juni 2016 eingeholt und fanden sie schon unverhältnismäßig teuer. Dann haben wir ein paar Monate mit einem entfernten Bekannten verschwendet, dessen Angebot am Ende netto teurer war wie alle anderen Angebote brutto. Zwischenzeitlich hatten wir sogar bei diversen Metallbauern (siehe Terrassenüberdachung) angefragt, was es uns kosten würde, wenn sie nur das Gerüst aus Stahl hinstellen würden. Bei diesen Angeboten haben wir nur noch schallend gelacht. Felix hatte sich schon nach Lieferanten umgesehen, die uns das Holz liefern könnten, damit wir nun auch noch das Carport selbst bauen, als wir einen letzten Versuch starteten und unsere Anforderungen bei MyHammer einstellten. Und hier erhielten wir jetzt die ersten fairen und nachvollziehbaren Angebote, unter anderem von Deuschle Holzbau aus Wildberg, den wir nun auch nehmen werden. Die Angebote für die Holzcarports gleicher Leistung lagen zum Teil mehr als 4000 € auseinander, da lohnt sich also vergleichen.
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Vielleicht hat es auf euch in diesem Blog schon das eine oder andere Mal so gewirkt, als wären wir knickrig und nur auf’s Sparen aus und würden uns immer nur für das günstigte Angebot interessieren oder dass wir einen Werbevertrag mit IKEA haben. Wir können euch versichern, dass dem nicht so ist. Wir (vor allem Julia) sind zwar durch und durch Schwaben, aber wir nehmen nicht immer das günstigte Angebot und haben auch kein Problem damit generell Geld auszugeben. Womit wir aber ein Problem haben, ist zu viel Geld für zu wenig Leistung auszugeben. Und wenn wir uns verascht fühlen, dann suchen wir lieber weiter, oder (wie bei den Möbeln) bauen dann eben selbst bzw. werten bodenständige Möbel über Hacks auf. Leider scheint das “Verarschen” mittlerweile in vielen Branchen Gang und Gebe zu sein. Deshalb wollen wir gute und faire Vertragspartner auch gerne weitergeben und das ist auch der Grund dafür, warum wir sie dann hier verlinken. Wir bekommen dafür weder Provision, noch Nachlass oder sonst irgendwelche Vergünstigungen, sondern nur das wohlige Gefühl, dass es da draußen auch noch anständige Menschen gib, nach denen die meisten unserer Besucher ja schließlich auch alle auf der Suche sind.