Im Juli 2015 erfuhren wir von einem Neubaugebiet in Herrenberg-Kayh: “Unten im Dorf”.
Das klang gut. Wir fuhren hin und schauten uns die Gegend an und die Feldrandlage und der Blick über das Ammerbuchtal ließen uns blind für alles andere werden.
Die Stadt Herrenberg verlangte bis Ende September eine offizielle, verbindliche Bewerbung von Kaufinteressenten, die einem halben Offenbarungseid glich. Lohnsteuerjahresnachweise, Eigenkapital, Finanzierungspläne, alles musste schon bei der Bewerbung nachgewiesen werden. Während wir all diese Dinge zusammen suchten, besuchten wir auch das Neubaugebiet noch einige Male, teilweise auch mit Julias Familie.
Abgesehen von der Tatsache, dass wir als kinderloses, nicht ortsansässiges Ehepaar kaum eine Chance auf einen der 17 Bauplätze hatten, zeichnete sich hier noch ein anderes Problem ab: Die Lärmbelastung durch B28, Fluglärm (mehr als 15% aller Flüge von/zum Stuttgarter Flughafen gehen über Kayh), K6917 nach Ammerbuch-Altingen und Autobahn. Jedesmal, wenn wir das Wohngebiet besuchten, dachten wir beim Aussteigen: “Joah… Ist halt schon laut, ne?” Nur, wenn der Wind aus Osten kam konnte man kaum von Lärmbelastung sprechen.
Trotzdem schickten wir unsere Bewerbung ab. Wenige Zeit später erhielten wir von der Stadt Herrenberg die Information, dass man uns wie erwartet in die Gruppe der Rangfolge 6 Kandidaten (Außwärtige ohne Kinder) eingeordnet hatte.