KW 47: Babysitter für Handwerker gesucht…

21.11.2016 – 27.11.2016

Der Titel unseres dieswöchigen Beitrags lässt schon vermuten, dass wir mittlerweile recht frustriert über das gedankenlose Handeln mancher Handwerker sind. Bisher blieben wir von den richtig großen Mängeln ja noch verschont (mal abgesehen von der zu kurzen Bodenplatte), was aber nicht bedeutet, dass wir uns über die kleinen Pfuschereien nicht auch ärgern.

Wir bekommen immer mehr das Gefühl, dass man sich, um ein Haus zu bauen, eigentlich ein Jahr Urlaub nehmen muss, um genug Zeit zu haben die Handwerker den ganzen Tag zu überwachen und die schlimmsten Fehler zu verhindern. Diese Aussage ist unabhängig von Keitel. Die Firmen, die Keitel beschäftigt, werden auch von anderen Firmen engagiert und wir glauben nicht, dass es dort anders läuft. Und auch dass unser Bauleiter nur in homöopathischen Dosen auf der Baustelle ist, liegt nach Rücksprache mit anderen Keitel-Bauherren wohl eher an der Person denn an Keitel.
Alternativ schaut man sich die Zwischenstände am besten gar nicht an, dann bekommt man mit etwas Glück (oder Pech) gar nicht mit, dass etwas falsch war, weil es bereits wieder verdeckt/zugespachtelt/repariert/behoben wurde.

Dass unser Estrich sofort nach Einbringen gelüftet wurde und Risse hat, ist – ohne es gesehen zu haben – laut unserem Bauleiter nicht schlimm. Was soll er auch anderes sagen? Wir haben uns die Risse angeschaut und sie sind wirklich nur in der obersten Sinterschicht, die wir vermutlich eh abschleifen müssen (Estrichabschleifen gehört zu den Bodenbelagsarbeiten), also glauben wir das jetzt einfach mal, bis unser Gutachter das nächste Mal kommt…

Elektromeister Schwarz aus Jettingen hat am Dienstag unseren Antennendurchgangsziegel und unsere SAT-Schüssel auf dem Dach installiert. Felix hatte die Kabel hierfür schon durch die Dachhaut geschoben, bevor dieses gedämmt wurde, so dass alles ordentlich verklebt ist. Es dauerte eine Weile, bis die Schüssel richtig eingestellt war, aber dann funktionierte alles wie eine Eins.

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Mittwoch wurde unser Außenputz geliefert. Julia war felsenfest davon überzeugt, dass es die falsche Farbe ist und formulierte im Geiste schon eine Mail an unseren Bauleiter, bis wir Zuhause dann feststellten, dass wir tatsächlich Sto 16283 als Sockelputz bestellt hatten. Ein Bauherr darf sich ja auch mal irren. Auf den Rest der Fassade kommt Sto 16284.

Am Donnerstag haben die Gipser unsere Hauseingangswand verputzt und am Freitag die Südwand. Im Anschluss wollten sie uns wohl das Lüften abnehmen und haben in diesem Zuge alle Süd-Fenster wagenweit geöffnet. Da wir am Freitag Abend nicht mehr vor Ort waren, standen diese Fenster die gesamte Nacht so offen. Die Nachbarn haben sich schon gewundert, konnten aber nicht eingreifen, weil die Tür ordnungsgemäß verschlossen war. Glücklicherweise hatte es in dieser Nacht keine Minusgrade, so dass diese gutgemeinte Gefälligkeit wohl ohne Folgen blieb…

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Am Samstag haben wir die restlichen Fermacell-, Gips- und OSB-Platten, die die Trockenbauer an die Wände geschraubt haben, auf den Dachboden verfrachtet, damit die Spachtler nächste Woche mit den Spachtelarbeiten beginnen können. Dabei haben wir ein paar “Geschenke” des Estrichlegers entdeckt. Unter unsere Bitte nicht im Haus zu rauchen war “<- WARUM???” geschrieben. Wir hatten erwartet, dass nicht jeder diesen Wunsch tolerieren und berücksichtigen würde, aber Zigaretten an der Wand auszudrücken, die Stummel in Steckdosen zu stecken oder Zigarettenkippen brennend auf Platten liegen zu lassen, so dass Kokelspuren entstehen, grenzt doch eher an mutwillige Sachbeschädigung. Dass unser Blutdruck bei so etwas schon nur noch ein wenig ansteigt zeigt, dass man als Bauherr Leid gewohnt ist. Unser Bauleiter wurde trotzdem darüber informiert.

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Nachtrag:
Wir haben direkt am Morgen danach von unserem Bauleiter im Namen von Keitel eine offizielle Entschuldigung für die vor Ort vorgefundene Situation erhalten und eine beschämte Stellungnahme des Chefs der Estrichlegerfirma, in der er sich für seine Mitarbeiter entschuldigt und beteuert, dass so etwas nie wieder vorkommen werde…

 

Außerdem haben wir die abgeschnittene Noppenfolie im Garten aufgeräumt und den großen Holzhaufen sortiert (Bauholz vs. Kaminholz), das Holz umgeschichtet und es winterfest abgedeckt. Aus den Paletten haben wir erstmal einen Weg durch unseren Garten gelegt, damit man nicht immer total matschige Schuhe bekommt.

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Sonntag haben wir die Löcher für die Einbaustrahler in Flur und Küche gebohrt, für die wir selbst die Kabel gelegt hatten. Zuerst wollten wir nur das Originalkabel des Elektrikers mit unserem 68mm Bohrer freilegen – aber das war die Hölle! Wir beschlossen dann, dass wir lieber alle machen, bevor die Spachtler kommen, falls wir nochmal etwas abschrauben müssen. Wir haben dann einen Freund angerufen, ob er einen 75mm Lochbohrer hat. Hatter er nicht, aber er hat wiederum weitere Bekannte angerufen und ca. 1h später hatten wir vom Elektriker-Nachbarn zwei Häuser weiter einen 75mm Lochbohrer. Social Networking Live. Die Welt ist klein. Mit dem 75mm Bohrer ging es dann auch deutlich einfacher, weil diese Löcher groß genug waren, damit Julia bis zum Ellbogen in der Decke hängen und nach dem Kabel fischen konnte. Zwischenzeitlich hat Felix in OG und EG alle Antennenkabel angeschlossen. Zusammen mit der Satellitenschüssel können wir nun theoretisch schonmal Fernseh schauen.

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Nachdem wir am Montag nochmals unsere Tapezierkenntnisse bei einem Kurs im Toom Baumarkt aufgefrischt haben, haben wir diese Woche auch unsere Tapeten, Kleister und Abdeckvlies bestellt und auch schon geliefert bekommen. Wir werden ca. 680m² Variovlies ECO 150 von Erfurt tapezieren und sehr wahrscheinlich mit Polarweiß von Schöner Wohnen streichen – dieses hat uns schon im Technikraum gute Dienste erwiesen.

2 Gedanken zu „KW 47: Babysitter für Handwerker gesucht…

  • November 2016 um
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    Hallo Zusammen,

    die Hinterlassenschaften sind wohl eine riesige Sauerei.
    Außerdem entsteht dadurch offensichtlich die Feuergefahr und eventuell auch ein Geruch.
    Sagt was dazu der Bauleiter? Gibt es kein Rauchverbot auf der Baustelle? Ist der Bauherr nicht berechtigt im Neubau das Rauchen zu verbieten?

    Wir machen uns schon die Sorgen, wie es mit dem Hausbau überhaupt verläuft und drücken für euch die Daumen.

    Antwort
    • November 2016 um
      Permalink

      Hallo Sergey,

      wir haben direkt heute Morgen von unserem Bauleiter und dem Chef der Estrichlegerfirma eine Entschuldigung erhalten. Keitel war ebenfalls nicht sehr amused über die “Beweise”.

      Was das Rauchen im Allgemeinen angeht:
      Alle Handwerker, die bisher bei uns waren, haben geraucht. Das gehört wohl zur Berufsbeschreibung.

      Nach den Elektrikern haben wir im Haus einen Zettel aufgehängt mit einem “Rauchen verboten”-Zeichen und der Bitte im Haus nicht mehr zu Rauchen, weil wir Nichtraucher sind (auf den Bildern sieht man den Zettel ein paar mal). Daran hat sich dann jeder gehalten und draußen geraucht (zumindest soweit wir es mitbekommen haben). Bis sich dann eben vergangene Woche wohl der Estrichleger von dieser Bitte provoziert gefühlt hat (zu erkennen an dem “<- WARUM???") und dachte er zeigt uns jetzt richtig, was er von diesem Wunsch hält, indem er diese Verwüstung hinterlässt.

      Ob Keitel selbst seinen Handwerkern gegenüber ein Rauchverbot ausspricht, wissen wir nicht, können nur berichten, dass vor unserem Zettel sowohl der Stelltrupp, als auch die Elektriker im Haus geraucht haben.

      Du als Bauherr hast das Hausrecht und kannst natürlich ein Rauchverbot aussprechen. Viele Bauherren sprechen ein solches Verbot aber nicht aus, weil sie Angst haben, dass die Handwerker dann nicht mehr richtig arbeiten. Man kann nur verlieren. Und wenn du nicht den ganzen Tag auf der Baustelle sein kannst, weißt du eh nicht, ob sich die Handwerker daran halten. Ein Verbot heißt noch nicht, dass es auch anerkannt wird.

      Macht euch nicht zu viele Sorgen. Wir müssen uns zwar immer mal wieder über Dinge aufregen, aber objektiv betrachtet gab es bei uns bisher eigentlich nur Kleinigkeiten, die auch alle wieder zu unserer Zufriedenheit gelöst wurden. Wir mussten sie halt ansprechen und dokumentieren. Wo gehobelt wird, da fallen Späne und dass auf dem Bau Dinge fehlschlagen, ist normal. Wir können euch zumindest in sofern beruhigen, dass Keitel, was das Beheben von Mängeln angeht, ein sehr zuverlässiger Partner ist.

      LG,
      Julia

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