Knusper, knusper Knäuschen…

…wer verkauft uns ein Häuschen?

Im Dezember 2014 starteten wir eine Postkarten-Verteilaktion:
In Magstadt, Warmbronn, Gärtringen und Deckenpfronn verteilten wir um die 500 Postkarten mit der Bitte um Hinweise.
Drucken lassen hatten wir 2000 Stück.

Außerdem schalteten wir Suchanzeigen bei ebay Kleinanzeigen und Quoka.
Wir haben viel positive Resonanz erhalten, vor allem von netten Nachbarn, die uns Hinweise gaben.
Auch Eigentümer meldeten sich, jedoch nur mit Angeboten jenseits unseres Budgets.

Dabei herausgekommen ist leider nichts konkretes, wir glauben aber, dass wir die Postkarten einfach in den falschen Gegenden verteilt haben. Insgesamt war die Antwortrate auf unsere Postkarten um einiges besser, als auf die Zeitungsanzeigen, die wir geschaltet haben.

Neubau? – Nein danke!

Im Oktober 2014 gaben wir es uns nochmal richtig und verbrachten fast unseren ganzen Urlaub mit Verkaufsgesprächen in der Hausausstellung in Fellbach.

Danach waren wir so frustriert, dass wir das Thema „Haus bauen“ ad acta legten.

Die Preise waren Mondpreise.
Die Anbieter alles Verbrecher.
Und ein Grundstück, das auch nur irgendwie in unser Budget gepasst hätte fanden wir auch nicht.

Wir konzentrierten unsere Suche von da an fast ausschließlich nur noch auf Bestandsimmobilien. Auch hier wollen wir euch die Highlights nicht vorenthalten:

  • ein Haus aus den 80ern in Gärtringen-Rohrau mit vermieteter ELW, einfach zu wenig Garten
  • ein Haus aus den 50ern in Heimsheim mit feuchtem Keller und komplett Sanierungsbedürftig
  • ein Haus aus den 80ern in Deckenpfronn mit total verbautem Grundriss
  • ein Haus von 2005 in Deckenpronn in super Zustand, echt schön und fairer Preis aber Minigarten
  • eine Doppelhaushälfte aus den 70ern in Herrenberg-Kuppingen, guter Zustand, guter Preis, aber kleiner Garten und irgendwie doch nicht das, was wir suchten
  • ein wunderschönes Haus mit wunderschönem Garten aus den 60ern in Gäufelden-Nebringen, dessen Besitzer es uns unbedingt verkaufen wollten. Leider machte uns der Zustand, die Bauweise und die Lage des Hauses etwas Sorgen, so dass wir uns dagegen entschieden

Suche im Bestand

Unsere erste Bestandsimmobilie besichtigten wir im Mai 2014.
Ein Fachwerkhaus aus den 50ern in Deckenpfronn.
Der Preis klang interessant.
Die Stromleitungen waren über Putz verlegt. Das Dach hatte ein Leck. Die meisten Zimmer waren Durchgangszimmer und die Badewanner stand in der Garage auf dem Boden (um das Bad zu vergrößern hatte man einen Wanddurchbruch zur Garage gemacht. Die „Badaußenwand“ war ein aus Sperrholz zusammengezimmerter Verschlag innerhalb der Garage. Unnötig zu erwähnen, dass diese „Verbesserung“ natürlich ein Schwarzbau war).

Es folgten weitere Bestandsimmobilien, unter anderem eine Doppelhaushälfte von 1997 in Weil im Schönbuch, die vom Zustand ganz gut war, der Garten uns aber zu klein.

Und ein Fertighaus in Weil der Stadt Münklingen, dessen Grundstück zwar schön groß war, das Haus aber so bescheuert draufgesetzt, dass 50% davon als Einfahrt verwendet wurde (manchen Leuten ist sowas ja wichtig).

Hochzeit

Hochzeitspause

2013 verlobten wir uns und beschlossen das „Projekt Hausbau“ dem „Projekt Hochzeit“ hinten an zu stellen. Wir hielten zwar weiter Ausschau, aber verfolgten unseren Haustraum nicht mehr wirklich so energisch.
Im Oktober 2013 besuchten wir während unseres Urlaubs am Bodensee außerdem die Hausausstellung in Suhr (Schweiz), bei der uns Tina begleiten durfte und ganz aufgeregt war, dass wir so viele fremde Leute (Häuser) an nur einem Tag besuchten.

Suchradius

Orientierungsphase

Bereits im Dezember 2012 besuchten wir zum ersten Mal die Hausausstellung in Fellbach und machten hier den Fehler uns wirklich jedes Haus dort ansehen zu wollen. Mit kiloweise Prospekten und Katalogen beladen und total reizüberflutet kehrten wir nach ca. fünf Stunden dann erstmal beim Burger King in Bad Cannstatt ein, um uns notdürftig zu stärken. Wirklich schlauer waren wir danach aber auch nicht und wir wussten schon gar nicht mehr, was wir wo gesehen hatten, aber wir hatten ein paar „Lockangebotszettel“. Dass die dort aufgeführten Preise natürlich nicht alles enthielten, was man so für den Bau eines Hauses braucht, stellten wir spätestens fest, als wir uns die ersten „richtigen“ Angebote von unterschiedlichen Anbietern einholten und diese um die 10-15% über denen der „Lockangebote“ lagen. Das klingt erstmal nicht viel, aber bei diesen Beträgen ist das eine größere fünfstellige Summe. Und wir reden hier immer noch von der Standardausführung, d.h. für Sonderwünsche ala andere Fliesen oder Treppe oder Bodenbeläge kommt nochmal was drauf – ebenso die Baunebenkosten, Außenanlagen und Küche.

Parallell hielten wir nach einem Grundstück im Landkreis Böblingen Ausschau (alles mit „Stuttgart“ im Namen war bereits nach einem ersten Budgetüberschlag nicht drin). Aber auch hier gab es für unser Budget nicht wirklich viel Auswahl. Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns aber auch noch eher in dem, was wir heute „Orientierungsphase“ nennen würden. Wir fuhren fast jedes Wochenende in der Gegend herum und schauten uns Gemeinden an, die in Frage kommen könnten. Denn jede Option zu haben ist manchmal auch gar nicht so einfach…

Oben ein Bild unseres Suchradius.

Für jede der Gemeinden in unserem Suchradius informierten wir uns über die Entfernung und Fahrtzeit zur Arbeit sowie die aktuellen Bodenrichtwerte, um die Gemeinden jenseits der 400 €/m² gleich wieder auszusortieren.

Wieviel Haus können wir uns leisten?

Als Maßstab für unser Budget und unsere Vorstellungen fungierte hauptsächlich das Haus von Felix‘ Bruder in Niedersachsen – ein Maßstab, der sich im Großraum Stuttgart schnell als zu klein heraus stellen sollte. Bis heute haben wir unser Budget insgesamt dreimal erhöht.

Am Anfang erstellten eine Auflistung unseres Eigenkapitals sowie unserer Einnahmen und Ausgaben und zwar nicht nur heute, sondern auch nach Bau, nach der Geburt eines Kindes, in der Elternzeit und falls einer von uns aufgrund von Krankheit oder anderen Schicksalsschlägen nicht mehr arbeiten könnte, um einen Überblick darüber zu bekommen, wieviel Haus wir uns leisten können.

Außerdem nutzten wir Excel, um den „Break-Even-Point“ zu errechnen, ab welcher Eigenkapitalhöhe wir mehr für die Miete zahlen würden, als für die Baugeldzinsen bei der Bank.

Diese Excelliste haben wir euch anonymisiert zur Nutzung für eure eigenen Projekte bereitgestellt, ihr müsst sie nur noch mit euren Werten füllen: Link zum Excel

Den „Haushaltsrechner“ haben wir ausgedruckt mit zur Bank genommen, was ausnahmslos sehr gut ankam und zeigte, dass wir uns gut Gedanken darüber gemacht hatten, welche Rate wir uns auch über lange Zeit leisten können.

Ein Wunsch wird geboren

Am 12.09.2012 waren wir auf dem Weg nach München.

Während Julia sich als Schwabe eigentlich schon seit langem ein Eigenheim wünschte und sich gerne Grundrisse ansah, ist dieser Moment auf der A8 auf Höhe Flughafen wahrscheinlich als die Geburtsstunde unseres gemeinsamen Hauswunsches zu bezeichnen.

Wir erinnern uns beide nicht mehr, worüber genau wir uns eigentlich unterhalten haben, aber Julia sagte irgendwann

„Dann können wir ja auch gleich ein Haus bauen“

und von Felix kam nur ein

„Ok“

Bei Felix spielte dabei sicher auch eine Rolle, dass Felix Bruder zu diesem Zeitpunkt gerade sein Haus fertig gestellt und bezogen hatte und solche Ereignisse (wie z.B. auch Umzüge von Freunden) Felix dazu bringen sich selbst einen Umzug zu wünschen.