Treppe "Oslo"

KW 48 & KW 49: Stairway to… Hell?

28.11.2016 – 11.12.2016

Nein… unser schönes neues Haus als Hölle zu bezeichnen wäre gefrevelt, aber “Heaven” ist es eben auch noch nicht ganz…

Was der Titel aber auch vermuten lässt: Unsere “echte” Treppe wurde eingebaut. Da diese ja nun erst nach dem Estrich eingebracht wurde, musste dieser an den entsprechenden Stellen ausgespart werden. Die Löcher soll dann Anfang Januar der Fliesenleger mit Schnellestrich auffüllen. Richtig glücklich sind wir mit dieser Lösung nicht, müssen aber wohl damit leben.

Die Treppe selbst (Modell Oslo) ist sehr schön geworden! Wir wundern uns zwar ein wenig darüber, dass die Laufbreite schmaler ist als bei unserer Kellertreppe (wo man uns doch in der Planungsphase sagte, die Laufbreite unserer Kellertreppe sei zu schmal), haben aber festgestellt, dass dies bereits in den Werkplänen so vermerkt und uns nur noch nicht aufgefallen war. Und im Grunde ist sie mit ihren 85cm auch breit genug. Wenn die Verpackung vom Geländer erstmal weg ist, wirkt sowieso alles nochmal ganz anders. Verpackung ist allerdings ein gutes Stichwort: Diese entspricht nicht so ganz unseren Erwartungen und wir haben schon jetzt ein paar Macken im Lack der Wange. Deshalb hat Julia die Verpackung noch etwas ergänzt und nochmal dick mit Spezial-Klebeband umwickelt, aber komplett schützen kann man sie halt nicht.
Die Reste der Bautreppe werden wir so umbauen, dass sie uns erstmal als Eingangspodest und Ausgang in den Garten dienen, da unser aktuelles Geländeniveau ja noch weit unter dem Haus liegt und auch bis nach dem Einzug so bleiben wird.

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Nachdem unser Estrich in der ersten Woche unserem Gefühl nach kaum Wasser verloren hat, änderte sich dies schlagartig, nachdem das Aufheizprogramm der Heizung aktiviert wurde. Ab sofort hatten wir Dampfsauna im Haus, so dass mehrfaches tägliches Lüften unumgänglich wurde und wir uns als Berufstätige etwas überlegen mussten. Glücklicherweise war unsere Nachbarin so nett uns anzubieten dies Hin und Wieder für uns zu übernehmen, so dass wir ihr dankbar und glücklich einen Schlüssel gaben.
Das Aufheizprogramm der Heizung schaffte es in der ersten Woche nicht über Stufe 1 hinaus, was uns dann doch zu Denken gab. Der Heizungstechniker, den wir darauf hin nochmals einberiefen, erklärte uns dann, dass es im Haus anfangs zu kalt gewesen sei und die Heizung sich deshalb entschlossen hatte Stufe 1 gaaaaaaanz lange laufen zu lassen… Da die Spachtler uns einen Bautrockner mit Heizfunktion da gelassen hatten und wir diesen Mitte der Woche noch durch ein Leihgerät von Obi im Keller ergänzten, wurde das Haus aber viel schneller warm, als die Heizung erwartet hatte. Nachdem der Techniker die Heizung dann nochmal nachjustiert hatte, lief sie einwandfrei bis Stufe 5 – um dann pünktlich zum Wochenende wieder dort stehen zu bleiben. D.h. wir werden den Techniker nächste Woche nochmal bestellen.

Aufgrund der kalten Tage und Nächte haben die Gipser, nachdem sie die Grundierung für den Sockelputz aufgebracht haben, ihre Arbeit an der Fassade erstmal eingestellt. Es muss konstant mindestens 0°C haben, damit der Rest des Hauses verputzt werden kann. Ersatzmaterial für die abgeschnittene Noppenfolie wurde bestellt und wir haben mit ihnen besprochen, wie hoch und wie (lt. Hersteller) diese wieder angesetzt werden muss.

Unser Rauchrohranschluss für den Kaminofen, der ab Werk vergessen worden war, wurde von einem Mitarbeiter von Schiedel (Schornsteinhersteller) gebohrt und das Keramik-T-Stück eingegipst. Der Herr stand hier vor einer echten Herausforderung, da die Trockenbauer den Schornstein ja bereits verkleidet, jedoch auf eine Markierung, wo genau sich dahinter der Schornstein befindet, verzichtet hatten. Hier nun die Mitte des Schornsteins zu treffen war eine kleine Herausforderung, so dass das äußere Loch in der Fermacellplatte etwas größer wurde und von den Spachtlern wieder geschlossen werden musste.

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Die Spachtler haben innerhalb von vier Tagen alle Wände und Decken im EG und OG verspachtelt und waren sogar so nett auch die wenigen Gipsflächen im Dachspitz mit zu machen. Beim Spachteln gibt es verschiedene Qualitätsstufen, deren Differenzierung über verschiedene Normen festgelegt ist (s. Verspachtelung von Gipsplatten Oberflächengüten). Die Standardverspachtelung entspricht Q2, was gemeinhin als “tapezierfertig” gilt. Die Spachtler haben an vielen Stellen wirklich super gearbeitet, so dass wir teilweise sogar Q3 erreichen. Leider gibt es aber auch viele andere Stellen, die laut DIN nichtmal einer Q1 Spachtelung entsprechen (unverspachtelte Schraubenköpfe und Tackernadeln, Tropfnasen, Werkzeugspuren, etc.). Unsere Freude über das fertig verspachtelte Haus, hielt sich also erstmal in Grenzen und wir haben unserem Bauleiter ein paar Fotos geschickt. Diese waren offensichtlich aber nicht aussagekräftig genug, denn zuerst einmal stießen wir mit unserer Bitte um Nachbesserung wieder auf Widerstand. Da unser Bauleiter unser Haus am Dienstag aber sowieso mal wieder mit seiner Anwesenheit beehren wollte, konnte er sich hier selbst ein Bild machen und musste dann auch eingestehen, dass die Spachtler nochmal kommen sollten. Dies taten sie am darauffolgenden Freitag dann auch. Von “Tapezierfertigkeit” sind wir aber immer noch weit entfernt… Wir werden unseren Bauleiter am Montag nochmals damit konfrontierten. Stünden wir nochmals vor der Wahl, würden wir nach dieser Erfahrung die Spachtelarbeiten wohl nicht mehr an Keitel vergeben, da man hier vor dem Tapezieren einfach noch zu viel nacharbeiten muss.

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Unser Bauleiter hat außerdem die Türzargen und die Fenstersimse im Keller ausgemessen und uns versprochen, dass im Zuge des Zargensetzens auch unsere Terrassentüren eingestellt werden, damit sie nicht mehr klemmen. Diese und auch die Fenstersimse sollen kommende Woche, noch vor den Malerarbeiten gesetzt werden. Auch die Elektriker wollen schon nächste Woche – vor den Malerarbeiten – für die Elektroendmontage kommen. Danach heißt es dann erstmal Pause für Keitel bis Anfang Januar und wir haben Zeit alles zu Tapezieren und zu Streichen.

Wir waren aber auch schon fleißig und haben mit dem Spachteln in den Kellerwohnräumen angefangen. Dafür, dass wir dies beide noch nie gemacht haben, kann sich das Ergebnis echt sehen lassen und wir sind mächtig stolz auf uns Bürohengste. Krankheitsbedingt fielen die Eigenleistungen am vergangenen Wochenende aus, aber wir kommen trotzdem gut voran.

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Ein Hinweis, den wir gerne früher gehabt hätten: Über den Türen sollte man die Gipsplatten etwas über die Aussparungen überstehen lassen, da die Türzargen teilweise kürzer sind als die Aussparungen in den Beton-Fertigteilen. Dies kam uns nicht wirklich in den Sinn, weil wir ja ursprünglich gar keinen Trockenbau im Keller geplant hatten und wir deshalb annahmen, dass die Maße in den Fertigteilen stimmen. Auch sollte man rechts und links der Fensterlaibung im Bereich der Fenstersims besser auf ein eingespachteltes Eckprofil verzichten, da die Fenstersims ja ein Stück in die Wand hinein ragt und wenn nun die Wand aussägt wird, um die Fenstersims anzubringen, ist es wahrscheinlich, dass man danach nochmal Spachteln muss…

Den Liefertermin unserer Ikea-Küche haben wir auf die zweite Januarwoche verschoben, weil es uns aktuell noch zu feucht im Haus ist. Diese wird nun voraussichtlich paralell zu den Fliesenarbeiten geliefert, wo der Estrich ja bereits trocken genug sein muss (mal abgesehen von den Löchern in Flur und Diele). Die restlichen Geräte werden wir erst nach Weihnachten bestellen, da die Preise in der Vorweihnachtszeit gestiegen sind.

Alles in Allem nimmt unser Haus Formen an und ein Ende bzw. Einzugstermin ist absehbar. Wir sind vorsichtig optimistisch, dass die Arbeiten von Keitel bis Ende Januar, Anfang Februar abgeschlossen sein könnten – also ca. 4 Wochen früher als geplant.

KW 44 & KW 45: Trockenbau

31.10.2016 – 13.11.2016

In den vergangenen zwei Wochen wurde von Fa. Nachtigall unser Dach gedämmt und abgedichtet und alle Wände und Decken im EG und OG mit Rigips verkleidet. Aber auch wir waren im UG fleißig und haben das Bad und den Flur verkleidet, ebenso wie das Entlüftungsrohr und den Schornstein. Im Bad war das besonders trickreich, weil die Sanitärrohre für Dusche und Waschbecken eine unterschiedlich dicke Wand verlangten und der Zeitplan keine Nachbesserung erlaubte… Deshalb steht nun ein Teil der Wand für das Waschbecken 2cm vor dem Rest der Wand nach vorne. Wir hoffen, dass dieser Makel irgendwann hinter unserem Waschbeckenunterschrank verschwindet…

Auch die Trennschicht zwischen Schornstein und Erdgeschossdecke wurde wieder aufgestemmt und die von unserem Schornsteinfeger geforderte Dämmung eingebracht. Für die Untergeschossdecke ist dies zwar auch empfohlen, Keitel konnte aber eine Freigabe des Herstellers vorlegen, dass hier auch eine feste Einmörtelung möglich ist.

Außerdem wurde der Vorputz an den “Stoßfugen” angebracht und der Bagger der Nachbarbaustelle ist endlich von unserem Grundstück verschwunden.

Auch mit der Bank gab es noch ein bißchen Probleme. Wir erhielten von Keitel eine freundliche Zahlungserinnerung und fielen aus allen Wolken, weil wir eben diese Rechnungen bereits drei Wochen zuvor zur Zahlung freigegeben hatten. Am Montag kam dann heraus, dass bei der Deutschen Bank intern etwas schief gelaufen war und sie das Geld zwar aus dem Darlehen ausgezahlt, aber nicht an Keitel überwiesen hatten. Leider galt das nicht nur für die Rechnungen an Keitel für Keller und Haus, sondern auch für die Erdbaurechnung. Und leider war dies auch schon das zweite Mal, dass es hier Probleme gab – auch schon die Überweisung für die erste Erdbaurechnung wurde zweimal zurückgewiesen, weil sie “von unserem üblichen Buchungsverhalten abwich”. Wir finden das zwar grundsätzlich nett, dass man uns schützen möchte, aber dass bei einem Hausbau größere Beträge über die Leitung gehen, sollte ja wohl selbstverständlich sein. Jedenfalls ist nun alles bezahlt und wir sind sensibilisiert.

Fa. Erbele hat vergangene Woche endlich unsere Regenwasserrohre fertig verlegt und alle noch offenen Gräben in unserem Garten wieder verfüllt. Damit ist das Thema Erdbau für uns für dieses Jahr auch abgeschlossen. Womit und durch wen wir dann nächstes Jahr unseren Garten auf das Endniveau auffüllen lassen, werden wir uns noch überlegen.

Auch die Telekom war vor Ort und hat die beiden letzten Kabel, die vor der Haustüre aus dem Boden schauten, miteinander verbunden.

Am 10.11. fand außerdem unser Blower-Door-Test statt. Laut Aussage unseres Bauleiters hätte er “so einen guten Wert schon lange nicht mehr gehabt” (wir vermuten das sagt er zu allen Bauherren 😉 ). Den genauen Wert erfahren wir natürlich erst nach der offiziellen Berechnung, aber nach den Schätzungen liegen wir deutlich, deutlich unter den geforderten Werten der KfW.

Da unser Lichthof zu hoch angefüllt wurde (nur knapp 20cm unter der Fenstersims), die Gipser aber demnächst kommen wollen um den Außenputz anzubringen, hat Felix am Freitag Abend und Samstag Morgen bei Schneeregen von Hand an der Hauswand entlang 15cm wieder ausgegraben. Was tut man nicht alles, um den Zeitplan nicht zu gefähren.

Wir sind etwas unglücklich darüber, dass die Trennwand zwischen Küche und Esszimmer 3cm vor dem Unterzug hervor steht, müssen aber wohl damit leben, weil sich dies aufgrund der kreativen Kabelführung der Elektriker nicht anders bewerkstelligen ließ.

Unser 7cbm Baumischcontainer ist quasi voll. Und das obwohl wir sämtliche Plastiktüten, Kartonagen und Styropor separiert haben. Wir werden diesen am Dienstag abholen lassen und in der Hoffnung, dass danach nicht mehr so viel Müll anfällt, erstmal keinen neuen bestellen – vermutlich eine vergebene Hoffnung…

Am Samstag Abend haben wir bis 24 Uhr das Haus aufgeräumt, alle Stockwerke ausgesaugt und die restlichen Rigipsplatten (12 Platten) zerschnitten (weil man 2,5m x 1,25m nicht am Stück über 3 Stockwerke transportieren kann) und zusammen mit unserem Werkzeug auf den Dachboden (der keinen Estrich bekommt) verfrachtet. Allein die Rigipsplatten wiegen zusammen in etwa 360kg – da braucht man kein Fitnessstudio mehr…

Wir lassen einfach mal Bilder sprechen:

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KW 43: Von Plänen und ihrem Scheitern…

24.10.2016 – 30.10.2016

Am Montag war (wieder) geplant, dass von Fa. Schön unsere Treppe eingebaut wird. Deshalb blieb die Sanitärfirma Jetter wieder der Baustelle fern. Aber auch am Montag war da am Ende des Tages keine Treppe. Langsam glauben wir die Ausreden (“Spedition hatte die falsche Adresse”) von Fa. Schön auch nicht mehr… Keitel Gott sei Dank auch nicht; sie haben am Dienstag dann einen Trupp zu uns geschickt, der in zwei Stunden von Grund auf neu eine Bautreppe gebaut hat… Wir finden diese Bautreppe SUPER und es gar nicht so schlimm, dass die richtige Treppe noch nicht drin ist – so wird sie wenigstens nicht gleich verschrammt! Fa. Schön stand dann wohl am Mittwoch mit der Treppe vor der Tür und zog unverrichteter Dinge wieder ab – weil dort, wo die richtige Treppe hin soll, ja jetzt eine Bautreppe drin ist… Was das Einhalten und Absprechen von Terminen angeht, kann sich Fa. Schön definitiv noch verbessern…

Maßgezimmerte Bautreppe Maßgezimmerte Bautreppe

In unserem Dachspitz führen zwei Entlüftungsrohre durch die Dachhaut nach draußen. Geplant war, dass diese Rohre schön zwischen den Sparren verlegt werden, damit sie in der Dämmung verschwinden und optisch unsichtbar sind. Nun begrüßte uns aber ein großes Entlüftungsrohr mitten an der Außenwand entlang. Auf der anderen Seite des Spitzes (in dem Bereich, den wir als Abstellraum nutzen wollen) wurde das Rohr schön zwischen den Sparren verlegt. Fa. Jetter hat das unschöne Rohr nun netterweise nochmals umgebaut und wir sind wieder glücklich!

Entlüftungsrohr im Dachspitz Entlüftungsrohr im Dachspitz Entlüftungsrohr im Dachspitz

Dass unsere schöne Planung mit den Leerrohren für die Lautsprecherkabel aufgrund der Ausschäumwut des Elektrikers nicht aufgegangen ist, haben wir ja schon im letzten Post erwähnt. Mit viel, viel, viel, viel Mühe wurde jetzt das letzte Lautsprecherkabel verlegt und auch noch ein letztes Netzwerkkabel. Das Schwierigste zum Schluss… Es ist alles geglückt und wir haben nichts kaputt gemacht. Wir haben dann auch brav alle Löcher in der Außenwand wieder luftdicht mit Bauschaum verschlossen…

Am Dienstag wurde unser Kühlschrank bestellt; ein Liebherr CBNef 4815-20 mit NoFrost, Kühl-Gefrierkombination (242/101 l), 0°C-Fach mit BioFresh (94 l), Abtauautomatik und 3 Schubfächer im Gefrierteil. Ein tolles Teil!!! Ursprünglich war ein deutlich günstiger Kühlschrank geplant, aber Julia’s Eltern haben uns von diesem Liebherr “überzeugt”.

Liebherr CBNef 4815-20

Julia’s Wunschträume hinter unserem Unterzug in der Küche eine Abhängung mit einer Novy Pure’line Dunstabzugshaube einzubauen wurden jäh durchkreuzt, als wir uns mal richtig mit einer möglichen Leitungsführung auseinander setzten… Die Deckenhaube selbst wäre kein Problem. Auch für den Motor, den man bei der Pure’line abschrauben kann, um auf eine Abhängung von nur 23cm zu kommen, hätten wir über dem Kühlschrank ein Plätzchen gefunden… In Julia’s genialem Plan nicht enthalten war jedoch die Umluftbox, die die Luft von Gerüchen filtert und diese dann wieder in den Raum ausbläßt. Bei der Pure’line muss diese einen Mindestabstand von 3m zu jedem anderen Hindernis (Wand, Schrank und Co.) haben. Ein Ausblaßen innerhalb der Küche ist bei uns also nicht möglich und müsste statt dessen in Richtung des Esszimmers passieren. Da wir zwischen Küche und Esszimmer allerdings einen Unterzug haben, müsste die Abhängung so weit von der Decke nach unten reichen, das unter dem Unterzug ausgeblasen werden könnte. Das wären 40cm und würde unserer Meinung nach den offenen Charakter der Küche zerstören, weshalb dieser Traum wohl gestorben ist. Wir diskuttieren jetzt die Möglichkeit eine andere Deckenhaube anzubringen, die keine Verkofferung benötigt, einen integrierten Umluftbetrieb hat und mit kürzeren Abständen zu Hindernissen umgehen kann. Hier ist nun die Gutmann Capa und die Novy 230 Cloud in der engeren Auswahl, wobei die Cloud bessere Bewertungen hat, was Lautstärke, Leistung und Kundenservice angeht, aber natürlich auch die teurere der beiden ist… :/ In diesem Zusammenhang wollen wir noch eine Empfehlung für RK Küchenkultur in Böblingen aussprechen, bei denen man sich die Novy 230 Cloud live anschauen kann und die uns super beraten und uns einen fairen Preis gemacht haben – obwohl wir uns was die Küche angeht ja schon für Ikea entschieden haben.

Gutmann Capa Novy 230 Cloud

Nachdem wir ja ursprünglich keine Sandwichplatten im UG wollten, weil uns der Styroporanteil an diesen Platten sehr unsympatisch ist, wurde dieser Plan ja (zumindest für ein paar Wände) revidiert, damit wir im UG Unterputzsteckdosen bekommen können. Nach längerem Hin und Her und der nochmaligen Rückversicherung bei Keitel, dass wir damit auch keine Probleme mit Schimmel hinter den Platten bekommen können, haben wir nun über das Wochenende knapp 20m² unserer Kellerwände mit einer zusätzlichen Installationsvorwand (ohne Styropor oder sonstiger Dämmung) versehen. Dazu wurden im Abstand von max. 60cm Latten an die Kellerwände gedübelt, auf die wir dann die Rigips-Platten geschraubt haben. Das soll vor dem Estrich gemacht werden, damit die Wände schalltechnische vom Estrich entkoppelt sind. Zum Betonboden sind 1-2cm Abstand einzuhalten, d.h. bei unserer lichten Rohbauhöhe von 2,52m sind die Rigipsplatten mit 2,5m Höhe optimal.

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Außerdem hatten wir die Rohbauabnahme mit unserem Bezirks-Schornsteinfeger und weil wir ja bereits im Voraus alles mit ihm abgesprochen hatten, hatte er auch kaum etwas zu bemängeln. Eine Sache muss dann aber doch noch geändert werden und zwar wurde der Schornstein im Übergang zwischen den Stockwerken fest eingemörtelt. Laut unseren Schornsteinfeger ist das so nicht erlaubt, sondern hier muss zwischen Schornstein und Mörtel 2cm Steinwolle eingebracht werden, damit es nicht zu Dehnungsrissen kommt.

Fehlende Steinwolle um Schornstein Fehlende Steinwolle um Schornstein

Im Schlafzimmer hatten wir ursprünglich gegenüber vom Bett einen großen Pax Kleiderschrank geplant. Die Kommoden sollten in unsere Niesche mit Dachschräge neben dem Bett kommen. Für den Fernseher gab es so nicht mehr wirklich einen Platz. Nachdem uns nun aber sowohl Julia’s Mutter, als auch ein Freund bei der Begehung fragten, warum wir in die Niesche nicht einen begehbaren Kleiderschrank machen und statt dessen die Kommoden gegenüber vom Bett stellen und den Fernseher darüber, kamen wir doch ernsthaft ins Grübeln. In die Niesche passt wegen der Schräge allerdings kein Pax, so dass wir uns hier etwas anderes überlegen müssen. Vor allem auch, wie wir trotz Schräge da Schiebe- oder Falttüren hin bekommen.

Schlafzimmer-Niesche

Von fliegenden Wänden und Decken und frierenden Bauherren…

Um nicht zu lange Spannung aufzubauen:
Das Haus steht und ist dicht und wunderschön und von Außen sieht es eigentlich schon aus, als könnten wir einziehen. 😉

Von Außen fast fertig
Dachziegel drauf, Dachrinnen dran, Kellerfenster drin… was will man mehr?


Dienstag, 11.10.2016

Der große Tag, auf den wir nunmehr Jahre hingearbeitet haben, ist gekommen: Unser Haus wird gestellt!

Als wir um 07:15 Uhr auf unserer Baustelle ankommen, parkt gerade der erste LKW in unsere Straße ein und der Kran wird aufgerichtet. Wie befürchtet ist die Kreuzung ganz schön eng und die LKW-Fahrer müssen mächtig rangieren, dass sie überhaupt rein kommen. Toll finden wir, dass die LKW-Fahrer eine Fernbedienung haben, mit der ein zweiter Mann die Hinterachse des Laders unabhängig von der Vorderachse steuern kann. Nur so ist es überhaupt nur möglich, dass die Ladung in unsere Straße kommt. Auf unserem mittlerweile lieb gewonnenen Humushaufen stellen wir die Kamera auf, die unsere Hausstellung im Zeitraffer dokumentieren soll (Video folgt) und begrüßen den Stelltrupp, der bereits dabei ist die Kellerdecke auszumessen und die Position unserer Wände aufzumalen. Diesmal ist nichts zu kurz oder lang; unser Haus kann gestellt werden.

Wir sind in solch einem Freudenrausch, dass uns sogar egal ist, dass nun doch die “falsche” Dachziegelfarbe geliefert wurde (wir hatten doch noch kurzfristig von “neurot” auf “ziegelrot” umgeschwenkt) und dass die Dachziegel wie der Schornstein auf dem Nachbargrundstück liegen… Und auch der Nieselregen kann uns erstmal nicht die Laune verderben, auch wenn wir schnell aus unseren Gummistiefeln wieder in richtige Schuhe wechseln, weil unsere Zehen kurz vor dem Erfrierungstod stehen.

Um 08:20 Uhr wird die erste Wand gestellt. Die Westwand mit den vielen großen Fenstern. Gehalten wird das Ganze von einer einzigen Stütze, alle folgenden Wände werden nur noch mit den vorhandenen Wänden verschraubt. Zehn Minuten später steht die Südwand, es folgt die Nordwand mit dem Balken für das Carport und dann die ersten Innenwände für unser zusätzliches Zimmer im EG und der Durchgang ins Wohnzimmer. Die Wände für den Erker wurden quer gefertigt und transportiert, weil sie über 1,5 Stockwerke gehen und müssen vor dem Stellen erst aufgerichtet werden. Die vordere Erkerwand mit dem Fenster nimmt dabei etwas Schaden an der rechten unteren Ecke, der Stelltrupp versichert uns aber, dass das alles wieder repariert wird, bevor der Außenputz drauf kommt. Als nächstes fliegt die Küchenrückwand an ihren Platz, gefolgt vom Eingang in unser Duschbad und der Wand zwischen Küche, Flur und Kamin. Über diese Wand freuen wir uns besonders, weil uns diese in Zusammenarbeit mit dem Kamin ja besonders viele Schwierigkeiten bereitet hat. Als letztes folgt die Wand mit der Haustüre und wir freuen uns schon, dass wir zum ersten Mal unsere Haustür aufschließen können – wenn auch nur eine Bautüre – aber dann hat sie der Stelltrupp schon offen. Jetzt ist es 10 Uhr, das EG steht komplett und unsere Familie trifft auf der Baustelle ein. Jetzt werden noch die Vorwände für die Unterputzspülkästen ins Haus gehoben. Mit dem zweiten wissen sie nicht so recht wohin, weil wir im OG ja keinen haben. Julia kann sie aufklären, dass der in den Keller kommt.

Untermörtelung Die erste Wand Die zweite Wand Haus wird verschraubt Sieht aus wie eine Waffe... Unsere Haustür

Der erste LKW macht sich wieder auf den Weg, oben auf der Hauptstraße wartet bereits der nächste. Ein paar Mal haben wir Angst um die Straßenlaterne und um Nachbars Auto in der Einfahrt. Vor dem zweiten LKW kommt aber erst noch der Gerüstbauer und läd seine Teile ab.

Der Stelltrupp gönnt sich eine kurze Pause und genießt den Kaffee und den Hefezopf, den wir ihnen mitgebracht haben und wir nutzen die Chance, um unser Haus selbst einmal zu betreten. Wir sind begeistert und es ist total egal, dass momentan noch blauer Himmel über unseren Köpfen sichtbar ist. Irgendwie haben wir nicht das Gefühl, dass wir zum ersten Mal in diesem Haus stehen, sondern als würden wir einen alten Bekannten wiedersehen. Wohn-Esszimmer und Küche wirken schon jetzt größer, als wir erwartet haben. Auch mit dem Flur und dem Duschbad sind wir zufrieden. Das zusätzliche Zimmer im EG ist mit seinen 10m² ist schon sehr klein, aber das wussten wir ja und es wird ausreichen. Die Eingangsschwelle mit ihren 100cm ist noch etwas zu hoch für Julias Vater und er fällt als Begrüßungsgeschenk mit der Tür ins Haus und liegt erstmal flach in unserer Diele. Weder Haus noch Vater ist etwas passiert, aber an die Situationskomik dieses Moments werden wir uns vermutlich noch lange erinnern.

Unsere Diele Zum ersten Mal in unserem Wohnzimmer Angereiste Zuschauer

Während der Stelltrupp Folie oben auf die Wände tackert, wird rund herum das Gerüst aufgebaut. Der Gerüstbau im OG und das Stellen der ersten Deckenelemente läuft parallel. Gegen 13 Uhr wird das erste Deckenelement gelegt. Für das Teil, das unseren Flur überspannt, muss die Motorsäge eingesetzt werden – frei nach dem Motto “Was nicht passt, wird passend gemacht”. Irgendwie komisch ist es aber schon, wenn jemand mit der Kettensäge an deinem schönen, neuen Haus herumsägt, aber das gehört wohl so… Die Folie, die zuvor auf die Wand getackert wurde, wird nun um die Decke herum hochgeklappt und dort nochmal festgetackert.

Das EG steht Deckenteil Einer unserer Stahltäger Deckenteil Nachbars Grundstück ist voll okkupiert Die Decke wird verschraubt

Zwischenzeitlich wechselt nochmal der LKW und die Wände für das OG werden angeliefert und weitere liebe Zuschauer treffen ein. Gegen 14:20 Uhr werden dann die ersten OG-Wände gestellt. Zuerst die Kniestockwand im Westen – die ganz schön hoch ist – dann die Wand im Osten mit einem komischen Ventilator in einem der Fenster (mittlerweile haben wir geschlussfolgert, dass der für den Blower-Door-Test sein muss). Es folgen die Innenwände und die Südwand, die wir bereits im Werk kennengelernt haben. Als letzte Wand wird eine Kniestockwand über dem Eingang gesetzt. Zwei Stunden später steht da dann ein fertiges Haus. Okay, unser Dachspitz und das Dach fehlt schon noch…

Das OG wird gestellt Schwebende Wände

Der letzte LKW für heute macht sich auch auf den Weg nach Hause. Während der Stelltrupp noch ein paar Fenstergriffe anbringt, die Bauchbinde dämmt und den Balken für unsere Terrassenüberdachung einbaut, machen sich Felix und sein Vater daran die vielen Nägel aus dem Abfallholz zu ziehen, damit wir es aufräumen können.

Der Stelltrupp geht um 18:30 Uhr in den wohlverdienten Feierabend und wir klettern noch hoch ins OG und freuen uns über unser schönes Haus. Wir haben alles richtig gemacht und haben wieder das Gefühl, dass es die ganze Mühe wert war!

Blick in die Diele Die glücklichen Bauherren Blick von der Galerie

Mittwoch, 12.10.2016

Pünktlich zum Sonnenaufgang über Hailfingen und der Einfahrt des nächsten LKWs in unsere Straße sind wir wieder vor Ort und stellen unsere Kamera auf. Die Mittelpfetten werden gesetzt und wir stellen fest, dass unser Dachüberstand wohl zu kurz für sichtbare Pfettenköpfe ist; die Mittelpfetten schließen mit der Hauswand ab. Egal… Schon ein Holzteil weniger, das man pflegen muss… Für das erste Deckenelement für den Spitz fehlen dem Capo zuerst die Pläne, so dass es einen Moment dauert, bis es gesetzt werden kann. Nachdem alle Deckenteile liegen, wird die ungeliebte Stütze hinter dem Treppenloch angebracht und die Firstpfette darauf und auf die Wände gelegt. Obendrüber kommen dann noch die Mini-Giebeldreiecke, die wir auch im Werk gesehen hatten. Parallel wird die Bauchbinde mit Dämmmaterial verblendet.

Unser Balken für die Terrassenüberdachung und Dämmung Felix hat sich heute optisch den Handwerkern angepasst Dachspitzboden Dachspitzboden Unsere Decke wird an die richtige Stelle geschlagen Dämmung für die BauchbindeBauchbinde wird gedämmt Dachspitzwand Unsere Firstpfette Firstpfette wird auf die Stütze gesteckt Das oberste Giebeldreieck wird montiert Stolze Bauherrin

Wieder wird alles verschraubt und weiter geht es mit den Dachelementen. Weil die Gerüstbauer das Gerüst beim Erker aber zu nah ans Haus gebaut haben, ist nach zwei Deckenteilen erstmal wieder Schluss. Kurzerhand baut der Stelltrupp das Gerüst selbst zurück, damit es weiter gehen kann. Auf der linken Erkerseite reicht der Rückbau aber nicht. Das Gerüst wird gebraucht um drauf zu stehen, aber das Dach passt nicht darüber. Beim Anblick der Flex hat Julia schon Angst, dass nun ihr Dach leiden muss, weil die Gerüstbauer zu unfähig waren, aber weit gefehlt: Das Gerüst muss daran glauben und wird einen Kopf kürzer gemacht.

Mal kurz 1/8 Dach Irgendwie ist hier das Gerüst im Weg Letztes Teil fürs Westdach Nach dem Gerüstrückbau passt es hier jetzt gerade so Das Gerüst stört, also muss es weichen Das letzte Dachteil

Während die letzten Dachelemente gelegt werden, rüstet sich Felix mit Schmierseife und Hochdruckreiniger aus, um im Keller die Wände vom Schalungsöl zu reinigen, damit wir am Wochenende den Technikraum steichen können. Julia bleibt als Dokumentationsbeauftragte zurück und schießt weiter Fotos der Dachmontage. Um 13 Uhr ist das Dach zu und auch die Durchgänge für die Dachfenster und den Schornstein geschaffen. Jetzt wird es besonders spannend: Wird unser Sorgenkind – der Schornstein – problemlos reinpassen? Wir dirigieren noch schnell das Putztürchen auf die richtige Seite und staunen dann nicht schlecht, wie der dreiteilige Schornstein einmal komplett durch’s Haus navigiert wird. Er passt wie angegossen und wir sind mächtig stolz. Noch mehr, als uns der Capo danach sagt, dass er so einen Schornstein noch nie gehabt hätte, bei dem in jedem Stockwerk eine andere Wand an den Schornstein grenzt, die meisten Leute würden ihn einfach nur in eine Ecke setzten und man käme kaum ran, um eine Schraube rein zu drehen.

Schornstein wird gesetzt Ein Schornstein schwebt durchs Haus

Gegen 15 Uhr machen die Handwerker eine Pause und wir wollen sie mit unserem am Vorabend speziell für sie gekochten Chili verwöhnen, weil sie – laut eigener Aussage – Fleischkäse auf jeder Baustelle bekommen… Leider haben wir ein paar technische Schwierigkeiten mit der Erwärmung des Chilis und der Haussegen hängt danach erstmal schief. Indessen machen wir uns daran, mal kurz das Ortgangblech anzubringen – unsere erste Eigenleistung. Keitels Preis dafür ist uns einfach viel zu teuer und wir haben uns darauf hin das Blech einfach selbst im Internet besorgt. Fertig gebogen ist es für handwerklich begabte Menschen wirklich ein Leichtes dieses auf das Windbrett zu schieben und fest zu nageln. Weil das Chili auch nach 30min immer noch kalt ist, essen die Handwerker dann doch einen Fleischkäse und fangen an weiter zu arbeiten. Dort, wo das Ortgangblech bereits angenagelt wurde, legen sie die Ortgangziegel. Nach 1h sind alle Bleche bis auf die am Erker angebracht. In diesen 1h haben wir durch Eigenleistung quasi 1000€ gespart. Nachdem das Gerüst noch etwas zurück gebaut wurde, bringt Felix dann auch am Erker die Ortgangbleche an.

Hand in Hand mit dem Stelltrupp Ortgangbleche anbringen Anschrägen der Bleche, damit sie sich überlappen können Felix und Julias Vater montieren die letzten Ortgangbleche Felix bringt das Ortgangblech am Erker an

In einer Windeseile deckt der Stelltrupp noch die westliche Dachseite und baut das Dachflächenfenster ein. Wir essen zwischenzeitlich auch mal einen Fleischkäse und kosten vom mittlerweile warmen Chili. Um 18:45 Uhr macht der Stelltrupp dann auch Feierabend und isst aus Erbarmen noch etwas von unserem Chili und trinkt ein Bier. Sogar einen Richtspruch bekommen wir um 19:30 Uhr noch, allerdings nur von der untersten Gerüstebene, weil es schon so dunkel ist. Als es heißt, dass das Schnapsglas zerbrechen muss, um zukünftig jeglichen Schaden vom Haus abzuwenden, ahnt Julia schon, dass sich die Elementarschadenversicherung gelohnt hat. Für Julias massives Glas ist die Höhe von 2m einfach nicht ausreichend um zu zerbrechen. Felix schafft es dagegen. Felix Haushälfte wird also zukünftig vor Schaden bewahrt, während wir für Julias Hälfte die Versicherung haben.

In Windeseile werden die Dachziegel verteilt Public Viewing Westseite eingedeckt und Dachfenster montiert Felix simuliert underen Kamin Die Bauherren Das Unglücksglas


Donnerstag, 13.10.2016

Der Ernst des Lebens holt uns wieder ein; unsere Urlaubstage auf der Baustelle sind vorbei und wir müssen wieder zur Arbeit. Felix musste sogar noch am Mittwoch Abend nach dem langen Tag aufgrund einer Konferenz nach Düsseldorf fahren, uns lange über unser Haus freuen konnten wir uns also leider nicht.

Julia fährt nach der Arbeit nochmal beim Haus vorbei uns ist ganz überrascht den Stelltrupp noch vorzufinden, da sie am Vortag angekündigt hatten nicht so lange vor Ort zu sein. Sie “räumen gerade ihr Auto auf”, weil sie am Freitag ein neues bekommen sollen und die letzten Dachziegel werden gelegt. Julia ist ganz begeistert, dass die Baustelle besenrein ausgefegt wird und aller Müll bereits in Säcke verpackt ist. Außerdem war wohl “der Rentner, der als Hobby Kellerfenster einbaut” da und hat unsere Schaufenster im Keller eingebaut. Auch der Flaschner ist da gewesen und hat die Regenrinnen angebracht und den Schornstein verkleidet. An unserem Ortgangblech hatte er wohl auch nichts zu bemängeln.

Blick ins OG durch die Galerie Dachrinne Zimmer OG Dachspitz Flur OG

Julia verlässt an diesem Abend sehr glücklich und zufrieden die Baustelle und hat das Gefühl, dass die Jungs wirklich super Arbeit geleistet haben und freut sich, dass es in den vergangenen Tagen keinerlei Grund gab sich aufzuregen…

Trivia:
Unser Haus wurde vom Stelltrupp eines Subunternehmens aufgestellt, der wirklich ganz klasse Arbeit geleistet hat! Keitel hat auch eigene Stelltrupps, die aber wohl hauptsächlich die größeren und komplizierteren Häuser aufbauen. Für alle anderen Bauvorhaben gibt es mehrere Subunternehmen, die z.B. auch Häuser für Weber, Fingerhaus, Lux und Co. aufbauen. Fanden wir eine ganz interessante Information…

Freitag, 14.10.2016

Von unseren Eltern erfahren wir am morgen, dass die Gerüstbauer da sind und das Gerüst verkehrssicher umbauen. Leider ist es bei unserem Stelltrupp am Vorabend nicht beim reinen “Aufräumen des Autos” geblieben, sondern man hat die Gelegenheit gleich mal genutzt das Auto zu entrümpeln und alles, was man nicht in den neuen Wagen umziehen möchte, unserer Entsorgung zu überlassen. Das enttäuscht und ärgert uns sehr, weil sie wussten, dass der Baumüll auf unsere Kosten entsorgt wird und wir die Mülltrennung in Eigenleistung übernehmen. Uraltes verrostetes Werkzeug (teilweise von Firmen, die gar nicht mehr existieren), kaputte Schuhe und Jacken, Töpfe, Tassen und kaputte Werkzeugkoffer gehören unserer Meinung nach nicht zu der Art Müll, die normalerweise auf einer Baustelle anfallen und in unseren Zuständigkeitsbereich fallen… Aber auch sonst ist in den drei Tagen wirklich sehr viel Müll angefallen, Pappe, Folie und Styropor und sehr viel Holz. Unser Hänger ist quasi fast voll… Außerdem ist unsere Kaffeemaschine, die wir in ihrer Obhut gelassen haben, leider kaputt gegangen. Das ist kein Problem; sie war alt und sowas passiert schon mal; aber wir hätten es schön gefunden, wenn das am Donnerstag Abend, als Julia vor Ort war, mal einer erwähnt hätte. Dafür ist der Kaffee und unser Spülmittel verschwunden. Sehr schade, da das unsere Beigeisterung über die tolle Arbeit der Jungs doch ein wenig dämpft.
Wir lassen uns davon aber nicht die Freude verderben!

Bemusterung

Im schlappen 1,5 Tagen haben wir diese Woche unsere Bemusterung hinter uns gebracht.

Da es am Mittwoch Morgen schon um 8 Uhr bei Keitel los ging, hatten wir uns entschlossen bereits am Dienstag anzureisen. Keitel hat uns freundlicherweise zwei Nächte in der Pension Froschkönig in Rot am See untergebracht, eine Unterkunft, die wir auch ohne Hauskauf bei Keitel wärmstens empfehlen können! Die Zimmer sind sehr gemütlich und geschmackvoll eingerichtet und das Frühstück war sehr lecker!

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Unser persönliches Highlight war jedoch, dass ein weiteres Bauherrenpaar, mit dem wir bereits seit März über unsere Webseite in Email-Kontakt stehen, zur selben Zeit ihre Bemusterung bei Keitel hatte, so dass wir uns auch mal persönlich kennen lernen und über unsere Erfahrungen austauschen konnten!
Es war so super das mit euch zusammen zu erleben!!!

Am Mittwoch Morgen stand wir dann pünktlich um 8 Uhr in Brettheim in der Zentrale von Keitel-Haus und wurden von unserem Bemusterer abgeholt. Es war eine andere Person als die, mit der wir vorab bereits telefoniert hatten, aber wir können trotzdem nur positives von ihm berichten. Kompetent, freundlich, mitdenkend, mit schneller Auffassugsgabe und teilweise auch mit der nötigen Pragmatik führte er uns durch alle Bemusterungspunkte. Zuerst wurden unsere Pläne noch minimal angepasst, z.B. der Schornstein nach unseren Wünschen verschoben, ein paar Wände im UG begradigt, Fenster ein paar Zentimeter verschoben, Sanitärobjekte, etc. platziert und dann wurden verschiedenste Ausstattungsdinge abgefragt, z.B. Öffnungsrichtung von Türen und Fenstern, sicherheitsrelevante Dinge, etc.

Unser Technikraum bereitete uns leider etwas Schwierigkeiten, da die Planerin von Keitel, die unsere Baugesuchspläne erstellt hatte, das Kombigerät aus Wärmepumpe und Lüftungsanlage eingezeichnet hatte, weil dieses angeblich den meisten Platz einnimmt, wir aber zwei Einzelgeräte wollen und diese jetzt doch noch mehr Platz in Anspruch nehmen. Das Kombigerät wäre vergleichsweise klein, würde aber auch einen satten Aufpreis auf die Einzelgeräte kosten und vor allem wegen dem serienmäßigen Sommerbypass in der separaten Lüftungsanlage und den Wartungskosten wollten wir lieber zwei Einzelgeräte. Also wurde unser Technikraum nochmal um ein paar Zentimeter vergrößert, die Tür verschoben – das Kellerfenster übrigens auch, weil es nicht neben dem Mehrspartenzugang liegen darf, dafür endet es jetzt in der Garage. :/ Waschmaschine, Trockner und Ausgussbecken wurden in die Ecke verbannt… Richtig glücklich sind wir nicht damit, aber wirklich eine andere Wahl haben wir ja auch nicht.

Außerdem erhielten wir zu unserem Lieblingsthema – dem Schornstein – nochmal neue Erkenntnisse… Also, wenn ihr im Angebot einen “1-zügigen Schornstein mit seitlicher Luftzufuhr” stehen habt, dann ist das ein Schornstein dieser Art:
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Maße (nach Verkleidung): 42cm x 56cm

So einen wollen wir aber nicht, weil er in unser Haus gar nicht reinpasst. Um von unserem Ofen an die Luftzufuhr zu kommen, müsste der Schornstein quer stehen – das geht aber im OG und UG nicht, weil er dann zu weit in den Flur hinein ragt.

Ein doppelwandiger LAS-Schornstein würde nochmal Aufpreis kosten und birgt Nachteile in der Ansaugung des Kaminofens, außerdem ist er nochmal 4cm breiter auf jeder Seite als der in unserem Grundriss eingezeichnete.
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Maße (nach Verkleidung): 46cm x 46cm

Der Schornstein, der in unseren Plänen eingezeichnet ist, ist ein normaler 1-zügiger Schornstein ohne Luftzufuhr. Diesen dürfen wir so für sich alleine allerdings in einem Neubau nicht nutzen, weil eben die Luftzufuhr fehlt.
Unsere Lösung für die Luftzufuhr ist jetzt unter der Kellerdecke ein separates Rohr bis zur Außenwand zu führen, über das die Ofenluft angesaugt werden kann.

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Maße (nach Verkleidung): 42cm x 42cm

Über die Mittagspause bekamen wir den Auftrag, uns Dachziegel, Fassadenfarbe, Fensterbänke, Treppe, Rolladen- und Raffstorefarbe, Innentüren, Haustüre und Drückergarnituren auszusuchen. Da wir uns hier im Vorfeld schon viele Gedanken gemacht hatten und den Standard von das Bemusterungszentrum von Keitel ja auch schon ein paar Male besucht hatten, fiel uns die Wahl hier recht einfach – bis auf die Fassadenfarbe. Die vertagten wir erstmal…

Unsere hier gewählte Ausstattung entspricht dem Keitel-Standard.

Treppe “Oslo” mit weißen Wangen, senkrechten Edelstahlstaketen, Trittstufen und Handlauf in Eiche classic.
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Mit unseren Fußbodenbelagsfavoriten… Werden jetzt voraussichtlich den linken nehmen.
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Diese Dachziegelfarbe.
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Aber diese Dachziegelform.
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Innenfensterbänke.
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Außenfensterbänke.
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Keitel verbaut im Standard hochwertige Röhrenspantüren. Für die Tür zum Technikraum haben wir eine Schallschutztür aufbemustert.
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Edelstahl-Türdrücker.
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Standard Dreh-Kipp-Kellerfenster.
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Alle Türen werden Esche weiß aus CPL Material.
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Die linke Haustür, aber in der rechten Farbe.
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Weiter ging es wieder mit Details, z.B. auf welcher Höhe die Balken für unseren Carport/Terrassenüberdachung eingeplant werden soll, ob wir Vorwandmauerungen im Bad beauftragen wollen, etc.

Uns wurde außerdem bewusst, dass unsere Standard-Fenster eine Schwelle von 7cm haben. Das lässt sich allerdings nicht vermeiden, eine niedrigere Schwelle kann man nur mit Hebe-Schiebetüren erreichen, der enorme Preisaufschlag verbunden mit dem Platzverlust (die Wand wird dann dicker ausgeführt) ist uns dies allerdings nicht wert, obwohl wir jeden verstehen können, der hier schwach wird.

Etwas Aufregung erzeugte bei uns das Thema zweiter Fluchtweg… Im Süden, wo unsere Planerin diesen eingezeichnet hatte, hätten wir einen Französischen Balkon ausführen müssen. Da wir an allen Fenstern im Haus Kämpfer haben (feststehender Glasteil unten), würde das allerdings echt besch…eiden aussehen… Das Fenster im Nord-Westen dürfen wir ebenfalls nicht nehmen, weil darunter die Garage ist. Die könnte ja theoretisch auch brennen, so dass wir darüber dann nicht gerettet werden könnten, und das Badfenster ist zu klein. Was also? 🙁

Nach neusten Brandschutzvorschriften aus der LBO BW muss ein Rettunsgfenster 90cm x 120cm im Lichten sein. Achtung, es muss auch wirklich 90cm BREIT und 120 cm HOCH sein, andersrum geht nicht. D.h. durch ein 160cm x 110cm Fenster kann man nicht gerettet werden – zumindest nicht in Baden-Württemberg! Ihr merkt schon an unseren sarkastischen Kommentaren, dass wir ziemlich sauer auf die Beamten sind, die sich diesen Mist ausgedacht haben! Unser Bemusterer und seine Kollegen haben sich wirklich Mühe gegeben mit uns zusammen eine Lösung zu finden, die nicht unser ganzes Haus verschandeln wird… 🙁 Also wird unser Badfenster jetzt tiefer. Aber weil die Brüstungshöhe dann nur noch 80cm beträgt, muss man es natürlich wieder separat absichern – sonst könnte man ja rausfallen! Schon klar… Ich muss es auf 80cm absenken, sonst kann ich ja nicht gerettet werden, aber dann muss ich es wieder absichern, sonst falle ich womöglich noch raus… Dazu haben wir nur folgenden Spruch übrig:

Herr, wirf Hirn oder Steine!
Ach, egal… Hauptsache du triffst!

Das tiefere Fenster bereitete uns dann aber wieder Probleme bei der Badplanung, weil unsere Badewanne ja halb vor dem Fenster stehen sollte, aber dazu später mehr…

Im Keller dann das selbe Spiel… Da wir hier ja Wohnräume haben, brauchen wir natürlich auch da einen zweiten Fluchtweg. Hier brauchten wir dann auch noch eine Notkurbel (elektrische Fensterheber sind an einem Rettungsweg natürlich auch nicht erlaubt, deshalb braucht man dann eine Notkurbel, damit man sich auch bei Stromverlust retten kann)…

Pünktlich um 18 Uhr Abends hatten wir alle (Un-)Klarheiten beseitigt und hatten für alles bis auf die Fassadenfarbe eine Enscheidung getroffen.

Zum Abendessen waren wir mit unseren Mit-Leidensgenossen in der Pizzeria Dreispitz (Zum Rothölzle 1, 74585 Rot am See) zum Essen und gönnten uns jeweils eine große Frustpizza, die übrigens superb war! Man kann von der Pension Froschkönig dort gut hinlaufen und auch das Tiramisu zum Nachtisch ist sehr empfehlenswert!

Im Bett hirnten wir noch über unsere Fassadenfarbe, konnten aber keine Entscheidung treffen und schliefen dann tot müde ein.

Das Frühstück war auch am zweiten Tag super – die Gesellschaft dabei ebenfalls. 😉

Also um 8 Uhr wieder zu unserem Bemusterer, noch ein paar Fragen klären, die über Nacht bei uns aufgekommen sind und dann die Gretchenfrage: Welche Farbe soll unser Haus bekommen?!? Dazu muss man sagen, dass eigentlich nie wirklich eine “Farbe” in der engeren Auswahl war. Wir hatten uns schon im Februar letzten Jahres die Idee in den Kopf gesetzt, dass unser Haus grau werden soll, um einen schönen Kontrast zu unseren weißen Fenstern herzustellen. Dann bekamen wir Angst, dass dies zu dunkel wirken könnte und wollten doch wieder nur weiß. Und bei der Bemusterung wurden wir dann darin bestärkt, dass Weiß zu klinisch wirken würde und ein Grau tatsächlich die bessere Wahl wäre… Aber welches Grau denn nun?! Zu Dunkel wirkt drückend, zu hell wirkt schmutzig. Uns sollte der Sockelputz dunkler werden, oder gleich?
Nachdem wir dann nochmal unter fachmännischer Beratung unseres Bemusterers verschiedenste Musterfarbplatten durch die Gegend geschleppt und an Fenster, Dachziegel, Haustür und Co. gehalten haben, wurde es dann folgendes:

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Hoffen wir mal, dass sich das als gute Wahl heraus stellt.
Der Sockelputz wird dann eine Nuance dunkler und die Dachziegel werden nun doch neurot und nicht ziegelrot… Wenn wir irgendwann mal Lust haben, dann werden wir den Erker noch im Farbton des Sockelputzes streichen. Der Aufpreis hierfür ist uns bei Keitel zu hoch.

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Fassadenfarbe mit Sockelputz und Dachziegel und Fassadenfarbe mit Sockelputz und Haustür.

Um 9 Uhr verabschiedeten uns von unserem Bemusterer und auch von unseren neuen Bekannten, die aus verschiedensten Gründen noch etwas länger für die Bemusterung ihres Hauses brauchten und machten uns auf nach Crailsheim zu Taxis, um unser Bad zu bemustern. Eigentlich konnte das doch jetzt nach all den Entscheidungen nur noch ein Klacks sein… Denkste…

Um 9:30 Uhr empfing uns eine nette Dame von Taxis und hörte sich erstmal unsere Vorstellungen an. Folgenden Badplan legten wir ihr vor:

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Wir fingen mit der Badewanne an. Wir wussten, dass uns der Standard von 175cm x 70cm nicht ausreichen wird, hatten aber keine großen Anforderungen an die Form der Innenwanne. Deshalb gingen wir zielstrebig auf die günstigste Wanne zu. Wir durften Probesitzen und entschieden dann, dass uns 180cm x 80cm ausreicht und 190cm x 90cm doch etwas groß ist. Es wird also die Diana Life 2 180cm x 80cm.

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Weiter ging es mit der Armatur für die Badewanne. Und hier tauchte nun das erste Problem mit unserem tollen neuen Fluchtwegfenster auf: Die Wasserleitungen dürfen nicht direkt in Außenwänden verlaufen, deshalb braucht unsere Badewanne eine Vorwand. Da nun aber unser Rettungsfenster schon 80cm über dem Boden anfängt, die Vorwand allerdings 120cm hoch sein müsste, haben wir ein Problem. Unsere erste Idee, so wie die Bauherren aus Markt Buchbach eine Wanneneinüberlaufarmatur in der Badewanne zu nehmen und eine versenkbare Brause, verwarfen wir wieder, als wir den Mehrpreis hörten… Naja, und nu? Nun wird die 1,2m Vorwand eben nicht über die komplette Breite der Badewanne gezogen, sondern nur bis kurz nach der Mitte, dann geht es auf Höhe der Badewanne mit unserer Sitzbank weiter. Dadurch können wir bei der Standard Mischbatterie und der Standard-Duschbrause bleiben. Mehrkosten kommen noch genug…

BadewanneVorwand

Weiter ging es mit der Dusche. Der Einbau der Standard-Duschwannen ist leider nur auf einem Sockel möglich, so dass man quasi eine Stufe nach oben in seine Duschwanne hat. Das entspricht natürlich total dem aktuellen Stand der Technik. Lustig, dass man uns das bei unserer Vorbemusterung bei Taxis nicht schon so deutlich sagen wollte. Wenn man sie im ausgesparten Estrich einbauen möchte (so dass dann ca. 2,5cm Kante bleiben), dann verliert man die Gewährleistung von Keitel. D.h. wer keine Stufe in seine Dusche möchte, dem bleibt eigentlich nur die deutlich teurere bodenebene Duschwanne oder eben eine geflieste Dusche. Wir lassen uns nun beides mal anbieten (auch die Standard-Duschwanne in 100 cm x 100 cm) und entscheiden dann, wieviel Mehrkosten uns der Erhalt unserer Gewährleistung wert ist…

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Der Herr des Hauses wünschte sich eine Wellnessdusche von oben. Und weil Julia eine gute Frau ist, hat sie ihm diesen Wunsch als Finanzminister auch nicht abgesprochen. Also haben wir eine DIANA Spa S Kopfbrause rund Ø 240mm aufbemustert.

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Bei der normalen Handbrause bleiben wir beim Standard.

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Weiter ging es mit dem Waschbecken. Wir wollen ja gerne ein Aufsatzwaschbecken auf unseren Waschtisch Marke Ikea. Lustigerweise hat uns Taxis das selbe Waschbecken vorgeschlagen, das wir uns auch schon im Internet ausgesucht hatten – nur zum dreifachen Preis. Wir bleiben also bei diesem Waschbecken, allerdings auch bei unserem Plan dieses nicht über Taxis/Keitel zu beziehen.

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Toilette wollen wir eine mit spülrandloser Ausführung. Man zeigte uns zwei verschiedene, aber auch hier kann Taxis preislich einfach nicht mit dem mithalten, was wir auf dem freien Markt dafür bezahlen würden.

Dann ging es ans Aussuchen der Armaturen. Mag sein, dass die Qualität von Grohe, Hansa und Co. noch besser ist, aber die Form der Hausmarke gefiel und einfach am Besten. Allerdings investieren wir 11€/Stück in eine XL Version.

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Duschkabinen lassen wir uns auch anbieten, wobei wir hier auch sehr sicher sind, dass diese überdurchschnittlich teuer sein werden und somit separat günstiger zu beziehen sind.

Die Beraterin wechselte und weiter ging es mit den Fliesen. Auch hier war es hilfreich, dass wir bereits wussten, was wir wollen und uns auch bei der Vorbemusterung schon Favoriten aufgeschrieben hatten. Felix setzte sich durch und bekam seine antrazitfarbenen Bodenfliesen. Julia wollte eigentlich ein etwas helleres Grau, musste aber eingestehen, dass die Struktur und das Muster der antrazitfarbenen das schönste war. Hier sind wir sogar noch unter dem Materialpreis von Keitel.

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Wandfliesen wollten wir gerne etwas weiß bis cremefarbenes. Die, die wir nun ausgesucht haben, sind stellenweise matt, stellenweise glänzend mit “wolkiger” Struktur. Auch hier sind wir unter dem Materialpreis von Keitel geblieben.

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Dann mussten wir noch die Farbe der Fugen auswählen. Hatten wir auch. Nach einem erneuten schlendern durch die Ausstellung revidierten wir unsere Meinung dann allerdings nochmal und wurden eine Nuance heller (Wandfliesen) und eine Nuance dunkler (Bodenfliesen), damit der Kontrast zwischen Fliesen und Fuge nicht so hoch ist.

Im Keitel-Standard sind nur Fliesenabschlusskanten aus Plastik enthalten. Wir haben auf gebürstete Edelstahlkanten aufbemustert.

Allgemein waren beide Damen wirklich sehr kompetent und freundlich und haben uns sehr geholfen!

Um 13 Uhr waren wir fertig. Mit der Bemusterung und unseren Kräften. Wir hätten nicht gedacht, dass Entscheidungen zu fällen eine solche Knochenarbeit ist. Und das obwohl wir schon sehr gut vorbereitet waren, eine gute Vorstellung von dem hatten, was wir wollten, und ja auch eigentlich mit 1,5 Tagen ganz gut dabei sind…

Zuhause gab es zur Belohnung dann einen Döner – das haben wir uns aber auch echt verdient!

Jetzt harren wir der Mehr- und Minderkostenliste und haben das dumme Gefühl, dass die unvorhergesehenen Änderungen aus Brandschutzgründen uns schon ein gutes Stück unseres finanziellen Puffers kosten werden. Wir werden berichten…

Und ganz unabhängig von der Bemusterung haben wir heute Post vom Bauamt bekommen:
Unser Haus bekommt die Hausnummer 18! 🙂

Das Küche-Kamin-Garderobe-Dilemma

Ein großes Problem bei der Küchenplanung lässt sich am besten durch nachfolgendes Schaubild erklären:

kueche-kamin-garderobe-dreieck

  1. Küche und Garderobe optimal platziert -> Problem mit dem Kamin
  2. Garderobe und Kamin optimal platziert -> Problem mit der Küche
  3. Küche und Kamin optimal platziert -> Problem mit der Garderobe

Wir haben uns jetzt für Variante 3 entschlossen und nehmen die kleinere Garderobe in Kauf (in diesem Beitrag als Version 2 bezeichnet):

Schornstein_v2

Der Bezirkschornsteinfeger hat uns seinen Segen gegeben und wir hoffen, dass man uns bei der Keitel-Werkplanung keinen Strich durch die Rechnung macht.

Einzig die schmalere Wand zur Küche muss wohl aus Brandschutzgründen mit mindestens 7,5cm und F90 ausgeführt werden.

Baugesuch

Baugesuchsunterlagen die Erste

Am Donnerstag erreichten uns per Post endlich unsere Baugesuchsunterlagen.

Beim Drüberschauen fiel uns dann auf, dass eine Befreiung fehlt und für den Bauantrag das falsche Formular verwendet wurde (wir wollen im vereinfachten Verfahren einreichen, das verwendete Formular ist aber für eine normale Baugenehmigung, die nochmal 1‰ der Bausumme mehr kosten würde). Ein paar weitere kleine Ungereimtheiten konnten wir – nach Rücksprache mit Keitel – von Hand in den Unterlagen ändern, die zwei o.g. Formulare wurden am Freitag noch korrigiert und werden uns hoffentlich nächste Woche unterzeichnet erreichen um ausgetauscht werden zu können.

Was uns immer noch irritiert: Der in den “Technische Angaben über Feuerungsanlagen” angegebene Schornstein ist ein Modell, das es nicht mehr gibt und nicht für den raumluftunabhängigen Betrieb geeignet ist (deshalb ist auch “Luft-Abgas-System” nicht angekreuzt). Die Luftversorgung soll vom Aufstellraum aus erfolgen.
Unserer Meinung nach ist das nicht korrekt, wir haben in unserm Beitrag “Wohin nur mit dem Schornstein” erklärt, warum. Laut Keitel wird das aber “immer so gemacht”. Was bleibt uns anderes übrig, als den Profis hier zu glauben und das Formular jetzt so einzureichen…

Heute werden wir der Eigentümerin des Nachbargrundstücks noch die Pläne vorbei bringen und sie bitten das “Zustimmungsformular der/des Angrenzer(s) und Nachbarn” zu unterzeichnen, um uns die Kosten für die Zustellung durch die Stadt Rottenburg und die vier Wochen Wartezeit zu sparen.

Küche, Bad, wieder mal der Schornstein und das Warten auf das Baugesuch

In den letzten Wochen haben wir uns mit der Bad- und Küchenplanung beschäftigt. Natürlich hatten wir auch schon vorher eine Vorstellung, wie das Bad/die Küche aussehen soll, aber da unsere Pläne nun auch endlich in denen von Keitel reflektiert sind, konnten wir uns an die Details machen.

Die Küche bereitete uns hierbei die größten Schwierigkeiten und kurzzeitig haben wir uns sogar überlegt das Erdgeschoss nochmal komplett umzugestalten. Wir kamen aber wieder zu Vernunft und vertrauen nun darauf, dass unsere seit Jahren durchdachten Pläne besser sind, als spontane neue Einfälle. Zu einer finalen Küchenplanung durchgerungen haben wir uns aber noch nicht. Sobald wir hier ein paar Fortschritte gemacht haben, werden wir hierzu einen gesonderten Beitrag schreiben.

Unsere Idee die Küche bei Ikea zu kaufen und selbst aufzubauen wurde in den letzten Wochen nochmal bestätigt: Ein Besuch im Wohnland Reutlingen (eine Empfehlung) war sowohl beratungstechnisch, als auch preislich eher ernüchternd. Dafür war der Besuch im Ikea und die Entdeckung der neuen Personlig Arbeitplatte in Betonoptik umso mehr erfreulich. Schade nur, dass es die Ikea-Schränke nur im 20er-Raster gibt.

Für das Bad hatten wir eigentlich schon einen recht guten Plan, wir haben in den letzten Wochen aber einen noch besseren gefunden, der uns nicht nur eine größere Badewanne und eine größere Dusche ermöglicht, sondern auch eine optisch geniale und praktische Sitzgelegenheit in der Dusche. Nächste Woche haben wir einen Termin bei Taxis in Crailsheim (dem Sanitär- und Fliesenpartner von Keitel) für eine Vorbemusterung und hoffen danach mehr verraten zu können. Auch hierfür wird es einen separaten Beitrag geben.

Im Zuge der Küchenplanung haben wir auch nochmal an unserem Schornstein herum geschoben… :/ Es ist ein Trauerspiel. Um nun die wirklich optimale (und brandschutztechnisch zugelassene) Lösung zu finden, haben wir nach einem Telefonat gestern Abend heute eine Mail an unseren Bezirksschonsteinfeger geschickt mit der Bitte uns zu sagen, ob von seiner Seite aus beide Variationen in Ordnung gehen würden.

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Sollte seine Antwort positiv ausfallen, würden wir gerne zu Version 2 umswitchen, weil wir so in der Küche einen Hochschrank mehr stellen können und der Schornstein im OG und UG auch weniger Platz verschwendet. Mit dem detaillierten Plan sollte es auch für Keitel einfach möglich sein den Schornstein so einzuplanen, wie wir uns das vorstellen.

Unser Baugesuch ist leider immer noch nicht fertig. Mittlerweile liegen die fertigen Pläne in Brettheim und warten darauf durch die Antragsunterlagen ergänzt zu werden und den Weg zu uns zu finden. Wir hoffen, dass dies spätestens nächste Woche der Fall ist.

Wohin nur mit dem Schornstein?

Da ein brennender Kaminofen für uns der Inbegriff der Gemütlichkeit ist, war ein Schornstein für uns von vorne herein ein Luxus, den wir in unserem Haus auf jeden Fall haben wollten und den wir uns auch von niemandem ausreden ließen.

Allerdings wurde auch kein Bauteil unseres Hauses so oft verschoben und drumrum geplant, wie unser Schornstein. Vor allem im Holzständerhaus gibt es hier einige Dinge, die man beachten muss, die wir nachfolgend gerne aufführen möchten. Die folgende Liste hat keinen Anpruch auf Vollständigkeit und umfasst nur das, was wir in den letzten Wochen und Monaten selbst in Erfahrung bringen konnten.

  1. Eigentlich logisch, aber: Der Schornstein muss auf allen Stockwerken irgendwie in den Grundriss passen.
  2. Auch logisch: Der Schornstein muss irgendwie an der Firstpfette des Dachs vorbei, d.h. er darf nicht genau in der Mitte des Hauses stehen. (Naja, technisch geht das schon auch, aber es macht die Sache nicht einfacher.)
  3. Es gibt innenliegende Schornsteine und außenliegende Schornsteine (meist Edelstahl). Beide müssen tendentiell in der Nähe des Firsts münden, d.h. ein Schornstein an der Traufseite ist eher schwierig, weil der Schornstein eine Mindesthöhe haben muss; dazu mehr im nächsten Punkt.
  4. Die Mündung des Schornsteins muss den Dachfirst um mindestens 40cm überragen oder bei Häusern mit mehr als 20° Dachneigung einen horizontalen Abstand von der Dachfläche von mindestens 2,30m besitzen. Bei Häusern mit weniger als 20° Dachneigung gilt ein Abstand von 1m im 90° Winkel von der Dachfläche. Auf jeden Fall muss die Mündung aber 1m höher sein, als alle Fenster im Umkreis von 15m bei einem Ofen bis 50kW.
    hoeheumkreis
  5. In einem Neubau, der wie wir ja wissen luftdicht sein muss, darf man nur noch Kaminöfen installieren, die raumluftunabhängig sind, d.h., ihre Zuluft nicht über die Raumluft beziehen (Erstickungsgefahr!). Dafür braucht man zwangsläuftig einen sogenannten Luft-Abgas-Schornstein, das bedeutet, dass er nicht nur die Möglichkeit bietet den Kaminrauch abzuführen, sondern mindestens doppelwandig ist und so auch Zuluft bereitstellt.
    UMDS_2015_Zuluftprinzip (Quelle: Schornstgeinwerk K. -H. Schreyer GmbH – Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0)
  6. Ob euer Schornstein vom Schornsteinfeger durch zwei Wartungsklappen (üblicherweise ganz unten und ganz oben), oder vom Dach aus gereinigt wird, entscheidet der Bezirksschornsteinfeger. Mit ihm sollte man im Voraus Kontakt aufnehmen, da dies Einfluss darauf hat, ob man z.B. ein Dachfenster und Trittstufen auf dem Dach einplanen muss. Unserem Bezirksschornsteinfeger reichen die Reinigungsklappen, d.h. wir brauchen keine Trittstufen.
  7. Nach aktuellen Informationen betragen die Außenmaße des Schornsteins, den Keitel einbaut, 36cm x 36cm. Dieser wird dann noch mit Gipsfaserplatten verkleidet, so dass man ungefähr mit Endmaßen von 40cm x 40cm rechnen kann.
    groeße
  8. Es ist grundsätzlich möglich, einen Schornstein “in” einer Wand laufen zu lassen, bzw. die Wand an dieser Stelle auszusparen. Massivhausbauer sagten uns, dass dies statisch nicht gehe – bei Keitel ist dies kein Problem.
    inWand
  9. Auch einen Schornstein hinter einer Wand laufen zu lassen ist möglich – wenngleich teuer, weil hier beim Holzständerhaus eine besondere Wanddurchführung für das Ofenrohr in die Wand eingebaut werden muss.
    hinterWand
  10. Der notwendige Innendurchmesser des Schornsteins ist abhängig davon, welche Leistung der Kaminofen hat, den man daran anschließen will. Es macht also Sinn, sich frühzeitig Gedanken zu machen, was man denn genau an den Schornstein anschließen möchte.
  11. Hierüber werden wir unsere Doktorarbeit schreiben: Gesetzliche Abstandsflächen beim Schornstein/Kaminofen. 😉
    1. Nach gesetzlichen Brandschutzvorgaben muss ein Schornstein von allen brennbaren Materialien (Ja, Holzständerwände sind natürlich brennbar!) einen Mindestabstand von 5cm halten. Laut unserer Architektin liegt die Vorgabe von Keitel sogar bei einem Abstand von 8cm zu den Wänden. Der Abstand ist mit nichtbrennbarem Dämmstoff zu füllen oder offen zu halten und gut zu belüften.
      abständeSchornstein
    2. Das Ofenrohr muss einen Abstand von 40cm von Decken oder brennbaren Materialien haben. Hat man ein gedämmtes Ofenrohr, kann der Abstand ggf. auf 20cm verringert werden.
    3. Der Kaminofen selbst muss (je nach Modell) einen Abstand von 20cm zur Wand haben. Die Funkenschutzplatte oder Fläche mit feuerfestem Bodenbelag muss zur Seite jeweils 30cm reichen, nach vorne 50cm. Im Strahlungsbereich des Kaminofens beträgt der vorgeschriebene Abstand sogar 80cm.
      abständeKamin

 

Die o.g. Auflistung sollte zeigen, dass es kein einfaches Unterfangen war unseren Schornstein zu platzieren. Unsere Architektin hielt sich zwar immer an die gesetzlichen Vorgaben, allerdings führte dies nicht unbedingt zu dem von uns gewünschten optischen Resultat. Also nahmen wir die Sache selbst in die Hand, beschafften uns die o.g. Informationen und platzierten unseren Schornstein in der von uns gewünschten Art und Weise. Ob diese Platzierung sinnvoll war, werden wir erst sehen, wenn unser Haus steht und wir den Ofen anschließen…

Bevor wir damit in die finale Werkplanung gehen, werden wir uns das allerdings noch vom Bezirksschornsteinfeger abnehmen lassen.